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Adolf FROHNER


(1934 - 2007)

Adolf Frohner wurde im Jahr 1934 in Groß-Inzersdorf geboren. Er besuchte gleichzeitig die Fachschule für Wirtschaftswerbung und die Wiener Akademie der bildenden Künste (1954–1958), an letzterer als Gasthörer bei Herbert Boeckl. Sein frühes, von der formalen Ausbildung eher unabhängiges, suchendes Werk spiegelt den Einfluss einiger wegweisender Figuren der europäischen Moderne wie Paul Cézanne, Pablo Picasso, Juan Gris, Fernand Léger, Oskar Schlemmer und Paul Klee wider. Dennoch brachte die Anziehungskraft des akademischen Milieus den Maler dazu, eine erfolgreiche Karriere an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien zu verfolgen. Von 1976 bis 1980 gehörte er dem Kuratorium für Kunst des ORF an und wurde anschließend in den Institutsrat des Instituts für bildende Kunst an der Hochschule für angewandte Kunst berufen, wo er bis 2005 die Meisterklasse für Malerei leitete.

1961 ging Frohner im Rahmen eines Unesco-Stipendiums nach Paris, wo er die Intellektuellen der Bewegung der Nouveaux Réalistes um Pierre Restany kennenlernte und sich mit ihnen austauschte. Im folgenden Jahr ließ sich Frohner, beseelt von dem Bedürfnis nach Neuem durch Grenzüberschreitung, mit seinen Kollegen Otto Muehl und Hermann Nitsch für drei Tage in einem Atelierkeller in der Wiener Perinetgasse einmauern. Dieses quälende Ereignis – und die verschiedenen Manifeste, die es kurz darauf begleiteten – gelten als die Geburtsstunde des Wiener Aktionismus, einer kurzlebigen Bewegung, die sich von der Ablehnung konventioneller Gestaltungsmittel leiten ließ. Transgression und Gewalt wurden zu zentralen Bestandteilen dieser Initiative und sorgten schon damals für heftige Kontroversen und Kritik.

Spätere Werke – während seines zweiten Pariser Aufenthalts im Atelier von Daniel Spoerri – zeugen von einer realistischen Verschiebung des Themas und der Herangehensweise, wobei die Tafelmalerei der eher figurativen Darstellung der weiblichen Figur diente. Die gestische Schaffenskraft des Künstlers kommt immer noch frei zum Ausdruck, aber die Ergebnisse sind eher dem amerikanischen Action Painting des 20. Jahrhunderts zuzuordnen als der stärker auf die Performance ausgerichteten Technik des Wiener Aktionismus.

Verschiedene Institutionen und Kulturschaffende verhalfen Frohner zu seiner wohlverdienten Popularität. So vertrat der österreichische Maler 1967 auf Einladung von Werner Hofmann, dem damaligen Direktor des Museums moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (mumok), neben Walter Pichler und Richard Kriesche sein Land auf der Biennale in Venedig. Die Biennale in São Paulo 1969 bedeutete für Frohner den internationalen Durchbruch. Das Künstlerhaus in Wien widmete dem Künstler 1993 eine Retrospektive. Die Stadt Krems ging noch einen Schritt weiter, indem sie dem Künstler ein ständiges Museum widmete – doch Frohner verstarb kurz nach Baubeginn.

Auch öffentliche Aufträge hat Frohner im Laufe seiner Karriere erhalten, und zwar insbesondere in Form von Wandbildern: 1976 für das Internationale Zentrum Wien (bekannt als „UNO City“) und 1995 für den Flughafen Wien-Schwechat.

Adolf Frohner verstarb im Jahr 2007. Im Jahr 2009 wurde eine nach ihm benannte Stiftung gegründet, die 25 der bedeutendsten Werke des Künstlers sowie eine Fülle privater Dokumente zusammengetragen hat und diese der Öffentlichkeit zugänglich machen will.

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