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David AUSTEN


(1960)

David Austen wurde 1960 in Harlow, Essex, geboren. Als Student besuchte Austen das Maidstone College of Art (in Kent, 1978–1981) sowie das Royal College of Art (London, 1982–1985) und erhielt von der Wimbledon School of Art ein Stipendium für das Fach Zeichnen (2004–2005) sowie im Jahr 2009 ein Stanley-Picker-Stipendium von der Kingston University. Diese vielfältige akademische Ausbildung findet ihren Niederschlag in den vielgestaltigen Medien des künstlerischen Ausdrucks in seinem Werk, zum Beispiel Malerei, Bildhauerei, Grafik und Film.

Als Maler konzentriert er sich auf Leinwand, subtile Farbgebung und experimentelle Gouachen auf Papieroberflächen, schafft aber auch Radierungen, für die er auf seine Erfahrung als Zeichner zurückgreift. Als Bildhauer schafft er Objekte, die den Hintergrund für surreal inszenierte Szenarien bilden, mit denen er die Literatur des 19. Jahrhunderts heraufbeschwört und damit eine bittersüße, psychosexuelle Welt, die von seltsamen und liebeskranken Charakteren bevölkert ist, entstehen lässt. In seine Filme lässt er seine künstlerischen Fähigkeiten als Gestalter von Szenenbüchern einfließen, womit sich vielleicht sein Erfolg in Cineastenkreisen erklären lässt. Sein erster Film, Smoking Moon, wurde sowohl im Camden Arts Centre als auch im British Film Institute gezeigt. Seine Arbeiten können allerdings auch in einen plurilateralen Dialog treten, wie an seinem zweiten filmischen Unterfangen, Crackers, ersichtlich. Dieser Film wurde ursprünglich im Zusammenhang mit einer umfangreichen Retrospektive seines Werks in der Milton Keynes Gallery im Jahr 2007 in Auftrag gegeben, wurde dann aber auch auf dem Filmfestival von Locarno und im Institute of Contemporary Arts, London, gezeigt.

An den Entstehungsdaten von Austens Arbeiten lässt sich erkennen, in welchem Ausmaß seine Interessen ständig miteinander verwoben waren. Im Jahr 2009 kuratierte er zum Beispiel eine Einzelausstellung – My love I have been digging up my own bones in the garden again – in der Ingleby Gallery parallel zu seinem Stanley-Picker-Stipendium an der Kingston University, in dessen Rahmen er seinen ersten Langfilm, End of Love, schrieb und inszenierte, der schließlich im darauffolgenden Jahr im Modern Art Oxford zusammen mit seiner Einzelausstellung Smoke Town gezeigt wurde. Seitdem wird sein Produktionsablauf durch dieses System sich wechselseitig befruchtender und sich überschneidender Leidenschaften strukturiert. Dies ist zum Teil dem thematischen Kern zu verdanken, durch den alle diese Medien verbunden sind: die subtile und gelegentlich verspielte Selbstreferenzialität und Intertextualität des Künstlers. Ob in Text, Bildfragment, Symbol, Film oder Fotografie, Austen ergründet emotionalen Zustände, die Kosten und die Verpflichtungen im Zusammenhang mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Mit seinen dunklen, aber auch liebenswürdigen Bilder, regt er zu einer Pause an, zu einem Moment der Kontemplation und Reflexion.

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