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Adrian BERG


(1929 - 2011)

Adrian Berg wurde 1929 in London geboren. Anfangs studierte der künftige Künstler Medizin an der University of Cambridge, wechselte dann aber – nach einem enttäuschenden ersten Jahr – das Fach und studierte am Trinity College in Dublin Englisch. Mit der Sicherheit eines aus Pragmatismus erworbenen Postgraduiertenabschlusses in Pädagogik folgte Berg seinem Herzen und meldete sich an der St. Martin’s in London an, um Kunst zu studieren. Später vertiefte er seine Studien an der Chelsea School of Art und am Royal College of Art.

1961 zog Berg ins Gloucester Gate im Regent’s Park in London, wo er sein Atelier einrichtete. Dieses schlichte Ereignis sollte eine enorme Auswirkung auf die Karriere dieses Künstlers haben, der sein Leben, seine Berufung und seine Fähigkeiten von ganzem Herzen dem Malen seiner Lieblingsparks widmete, unter denen der Regent’s Park unbestreitbar eine Sonderstellung einnimmt. Berg hatte das Glück, dass er den Park vom Fenster seiner Wohnung aus beobachten und studieren konnte. Diese Vorstellung vom Ausblick, vom Winkel und von der Annäherung ist sehr wichtig. Betrachtet man eine von Bergs Landschaften, sind ergänzende Perspektiven erkennbar, die über die Leinwand gelegt sind und einem halbstarren Rasterformat von links nach rechts und von oben nach unten folgen. Dieser mehrperspektivische Ansatz ist durchaus einmalig, denn die Perspektiven überlagern einander nicht, wie beispielsweise beim Kubismus, obwohl sie vom Betrachter gleichzeitig wahrgenommen werden.

Berg beschäftigte sich 25 Jahre lang beharrlich damit, von seinem Fenster aus eine Ansicht vom Regent’s Park nach der anderen zu malen. Erst nach einem Vierteljahrhundert erweiterte er seine Inhalte um die weiten Panoramen in der Gegend von Derwent Water im Lake District, die Gewächshäuser und Bäume von Kew Gardens und des Syon Parks, die maurischen Gärten der Alhambra, die Reflexionen in den Seen im Sheffield und Stourhead Park sowie die Tier- und Pflanzenwelt der Küstenlinie von Sussex.

Berg war fest von der Kraft der figurativen Kunst und der Höhen, die mit diesem künstlerischen Konzept erreicht werden können, überzeugt und widmete sich daher stärker der emotionalen Gegenständlichkeit als den beherrschenden Trends seiner Epoche. Trotz dieser riskanten Wahl konnte sich der Landschaftsmaler gleichermaßen über die Anerkennung von Kollegen und über Auszeichnungen von Institutionen freuen. 1973 gewann er auf der Biennale von Florenz die Goldmedaille. 1986 richtete die Serpentine Gallery eine große Retrospektive seines Werks aus, die anschließend als Wanderausstellung im Land gezeigt wurde. 1992 wurde er zum Mitglied der Royal Academy gewählt, und 1994 wurde er Ehrenmitglied des Royal College of Art.

Berg war ein ebenso leidenschaftlicher Lehrer wie Künstler. Er lehrte am Camberwell, Central und Royal College of Art, wo er sich mit Studierenden wie Tracy Emin anfreundete, die später selbst bedeutende Künstler wurden.

Berg verstarb 2011.

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