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Alekos FASSIANOS


(1935 - 2022)

Alekos Fassianos wurde 1935 in Athen geboren. Der Stil des Künstlers spiegelt den intellektuellen Einfluss seiner Mutter wider, eine leidenschaftliche Philologin, die ihren Sohn von klein auf ermutigte, die alte griechische Kultur und die französische Sprache zu erlernen. Aufgerüttelt von dieser bereichernden Erziehung, studierte Fassianos am Konservatorium in Athen Geige, während er sich von 1956 bis 1960 gleichzeitig an der Akademie der bildenden Künste bei Yannis Moralis auch in Malerei ausbilden ließ. 1960 zog der frankophile Künstler nach Paris, um seine Ausbildung fortzusetzen, indem er an der École nationale supérieure des beaux-arts Lithografie studierte.
In Paris kam er mit den intellektuellen Persönlichkeiten jener Zeit in Kontakt und wurde selbst zu einer schöpferischen Kraft. Leute wie Louis Aragon und Jean-Marie Drot kommentierten und bewerteten seine Gemälde und das Theater wurde zu einem bedeutenden Teil seiner Tätigkeit. Fassianos schuf Bühnenbilder für renommierte Institutionen und entwickelte ein weniger bekanntes Schattentheaterprojekt, das letztendlich im Jahr 1983 im Centre Georges-Pompidou dargeboten wurde. Gleichzeitig fertigte er zahlreiche namhafte Bücher an, die bei Sammlern heute sehr gefragt sind. Die Unterstützung, die Fassianos durch die französische Hauptstadt zuteilwurde, wurde durch die Zahl organisierter Kunstmessen und Ausstellungen, die in Paris stattfanden, besiegelt und verdeutlicht.
Fassianos‘ Schaffen wurde auch in seiner Heimatstadt Athen maßgeblich unterstützt und einige seiner Schöpfungen sind in den Straßen von Athen zu finden. Ein Werk, Der Mythos meines Viertels, bestehend aus zwei imposanten Wandgemälden, ziert den U-Bahnhof Metaxourgeio; ein riesiges Fresko bildet das Herzstück der Lobby des Electra Metropolis Hotels; vor dem Eingang der Saint-Irène-Kirche steht ebenfalls eine Skulptur. Von 1990 bis 1995 arbeitete Fassianos zusammen mit dem Architekten Kyriakos Krokos an der Umgestaltung eines Gebäudes aus den 1970er-Jahren im Stadtzentrum zu einer Mischung aus Wohn- und Kulturraum, das zum Fassianos-Museum werden sollte.
Fassianos‘ Hingabe für sein Kulturerbe, schon seit seiner Kindheit, wird in seinem Werk deutlich. Archaische Motive bevölkern seine Bilder. Die Figuren sind flach, zweidimensional und meist von der Seite betrachtet – als wären sie von einer alten Amphore oder Vase abgehoben und in diese neue künstlerische Umgebung übertragen worden. Die archaische Ästhetik wird durch die allgemeine Verwendung von hellen Umrissen (Gelb, Orange und Weiß) betont, die den Eindruck verleihen, die Zeichnungen seien in Ton oder Terracotta radiert. Neben diesen Profilen befinden sich magische Wesen, eine Vielzahl an Vögeln und weite, ätherische Landschaften. All diese Elemente errichten den modernen Mythos, der Fassianos’ Malerei definiert – die notwendige Flucht aus dem Gefängnis der Realität.

Seine Werke bereisten die ganze Welt, mit Aufenthalten in Athen, Paris, London, Genf, Dubai, Russland, Tokio, New York, Sao Paulo, Stockholm, Malmö, Venedig, Berlin und Melbourne. Im Jahr 2009 wurde er zum Ehrenmitglied der russischen Akademie für Bildende Künste, aber es ist Frankreich, seine zweite Heimat, in der er über die Jahre die meisten Auszeichnungen angesammelt hat. Im Jahr 1985 wurde er zum Chevalier des Arts et Lettres ernannt. Im darauffolgenden Jahr wurde er zum Officier des Arts et Lettres. Im Jahr 2013 wurde zum Officier de la légion d’honneur ernannt. Im Jahr 2020 wurde er schließlich zum Commandeur de l’ordre des Arts et Lettres ernannt.

Fassianos verstarb im Januar 2022.

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