Skip to main content

Aneta GRZESZYKOWSKA


(1974)

Aneta Grzeszykowska wurde 1974 in Warschau geboren. Sie studierte an der Fakultät für Grafik der Akademie der Schönen Künste in Warschau. Dort lernte sie Jan Smaga kennen, mit dem sie 1999 – in dem Jahr, in dem beide ihren Abschluss machten – ein künstlerisches Duo bildete.
Auch wenn sie Teil eines Duos ist, wird Grzeszykowska für ihre einzigartige künstlerische Stimme gefeiert. Die Künstlerin stimmt manipulierte Bilder aufeinander ab und lotet das Verhältnis zwischen dem Persönlichen und dem Universellen aus. So stellt sie grundlegende Fragen neu, die in der Kunstgeschichte seit vielen Jahren diskutiert werden. Indem sie die Fotografie als Aufnahmeverfahren mit einer an eine Performance angelehnten Inszenierung verknüpft, eröffnet Grzeszykowska ihre Sicht auf die Erschaffung des Selbst als künstlerischen Prozess. Während jedoch in den ursprünglichen Versionen dieser Fragen in den 50er-, 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts das Selbst unter herkömmlichen existenziellen Gesichtspunkten mythologisiert wurde, berücksichtigt Grzeszykowskas in ihrer Arbeit die postmediale Gesellschaft, in der sie lebt, und deren veränderten Existenzialismus.
Mit fragmentierten Fotos ihres Körpers und anthropomorphen Surrogaten oder Artefakten wie Masken und Körperteilen aus Schweinsleder erforscht sie bekannte ontologische Themen wie Abwesenheit, Unsichtbarkeit, Verschwinden, Verlöschen, Verkörperung und Zerstückelung. Dabei holt sie die anthropologischen Fragen, die Hans Belting im Hinblick auf Identität und Darbietung (ob angenommene Rolle oder auferlegtes Stereotyp) sowie Präsenz und Repräsentation aufgeworfen hat, in die Gegenwart. Mithilfe einer hochgradig stilisierten Ästhetik schafft sie eine Distanz, durch die Selbstreferenzialität vermieden und universelle Bedeutung angestrebt wird.

Sammlung entdecken

nach Herkunftsland

nach kunstschaffender Person