Anthony Whishaw wurde 1930 in London geboren. Er studierte an der Chelsea School of Art (1948–1952) und am Royal College of Art, London (1952–1955), das er mit Auszeichnung abschloss. Er erhielt das RCA-Travelling-Stipendium, ein Abbey-Minor-Stipendium und ein Stipendium der spanischen Regierung. Zwischen 1958 und 1992 lehrte er gelegentlich an der Chelsea School of Art und an der St. Martin’s School of Art.
Zu Beginn malte er noch Ölgemälde, aber als er am Anfang der 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts die Möglichkeiten von Acrylfarben entdeckte, blickte er nie mehr zurück. Dieses Medium kam seiner Vorstellung von Malerei eher entgegen.
Whishaw hing nie einer Bewegung oder einem Stil an, da er sich vollständig dem kreativen Zweck der Kunst verschrieben hat und nicht dem Darstellungsvermögen: „Der Zweck der Kunst besteht darin, Ideen und Erfahrungen mit den Merkmalen des Kunstmediums zu verschmelzen. Der Künstler schafft also eine neue Realität. Das Medium wird zum Kunstwerk. Das Kunstwerk ist eine Welt für sich und gleichzeitig aus der Welt.“
Da die Vorgaben durch die Kunst selbst gesetzt werden, ist Whishaws Werk von Kompromissen geprägt und gefährlich nah am Rande des Darstellbaren angesiedelt. Zwischen Erinnerung und Erfahrung, Illusion und Andeutung, Vergangenheit und Gegenwart wird darin alles, was die Kunst zu bieten hat, zu einer persönlichen Aussage vereint.
Seine erste Einzelausstellung wurde 1956 in der Librería Abril in Madrid ausgerichtet. Im Anschluss daran hatte er in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts regelmäßig Ausstellungen bei Roland, Browse and Delbanco, London, und dann im gesamten Vereinigten Königreich, unter anderem im Institute of Contemporary Arts, London (1971), in der Oxford Gallery, Oxford (1978), in der Newcastle Polytechnic Art Gallery (1979), in Kettle’s Yard, Cambridge (1982), in der Royal Academy of Arts (1987), in der Royal West of England Academy, Bristol (1993), im Barbican Centre mit anschließender Wanderausstellung (1994) und in der Stephen Lacey Gallery (2000).
In der jüngeren Zeit fanden folgende Ausstellungen statt: Art in Focus, „Illusions and Horizons“, Wanderausstellung Imperial Health Charity, St. Mary’s Hospital, London (und verschiedene andere Krankenhäuser in London) (2020–2021), Works on Paper: Small paintings and sketches, Online-Ausstellung (2020), With Spain in Mind, The Royal Academy of Arts, London (2020), 90th Birthday Celebration Exhibition, Online-Ausstellung (2020), Works on Paper, Browse & Darby, London (2020), Forces of Nature, Mishcon de Reya, London (2017–2020), Experiences of Nature, Canwood Gallery, Herefordshire (2018), Woodland Encounters, Art Space Gallery, London (2016), und Anthony Whishaw RA: Paintings from the Mid-1960s – 2015, Browse & Darby, London (2016).
Für seine persönliche Herangehensweise an die Malerei wurde Whishaw mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter: Royal College of Art Drawing Prize (1954), Perth International Drawing Biennale Prize (1973), South East Arts Association Painting Prize (1975), Arts Council of Great Britain Award (1978), Greater London Council Painting Prize (1981), Abbey Premier Scholarship (1982), John Moores Minor Painting Prize (1982), Lorne Scholarship (1982–1983), Mitgewinner des Hunting Group National Art Competition (1986) und Korn Ferry Carre Oban International Picture of the Year (1996).
Whishaw lebt und arbeitet in London.
