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Antoni CLAVE


(1913 - 2005)

Antoni Clavé wurde 1913 in Barcelona geboren. Nach der Abendausbildung an der Escuela de Artes y Oficios Artísticos (Kunst- und Kunstgewerbeschule) und der Escuela de Bellas Artes (Schule für Schöne Künste) in Barcelona, die er neben seiner Studententätigkeit in einer Textilwerkstatt absolvierte, nahm Clavés Interesse an der Kunst noch weiter zu. Er bekam eine Arbeit als Anstreicher und machte sich mit Pinseln und anderen Werkzeugen vertraut, gab diese Stelle jedoch bald für einen Posten bei der Cinematografica Nacional Española auf und gestaltete Filmplakate. Bis zum Beginn des Spanischen Bürgerkriegs lebte Clavé von seiner Arbeit im Kultur-, Werbe- und Dekorationsbereich. 1937 wurde er als Gestalter für Propagandaplakate angeworben. Wie viele andere floh Clavé nach Frankreich, als seine Heimatstadt an die Truppen Francos fiel. Sogar als Flüchtling ohne Papiere schaffte er es in Perpignan, künstlerisch tätig zu sein und auszustellen.

Clavé, ein Opfer des 20. Jahrhunderts, hielt sich zur Zeit des deutschen Einmarsches 1940 in Paris auf. Nach einem missglückten Fluchtversuch nach Venezuela blieb er in der französischen Hauptstadt und gründete hier sein erstes Atelier. Nachdem Paris befreit war, eröffneten sich dort viele Möglichkeiten: Ausstellungen, Künstlerzirkel, Zusammenarbeit mit angesehenen Institutionen für Kostüme und Bühnenbild.

In den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts erarbeitete sich Clavé mit einer Reihe grundlegender Ausstellungen zum ersten Mal einen internationalen Ruf: in der Galerie Witcomb in Buenos Aires, in der Galleria dell’Obelisco in Rom, in der Galerie Drouant-David in Paris 1953 und in der Galleria del Sole in Mailand 1954. Im selben Jahr gab er die Bühnenbildnerei auf, um sich vollständig der Malerei zuzuwenden. 1958 zahlte sich sein Einsatz in Form einer Ausstellung in der Galerie Creuzevault in Paris aus. Ab diesem Zeitpunkt häuften sich die Preise und Einzelausstellungen. 1965 zog er nach Südfrankreich, verbrachte dort jedoch nur wenig Zeit, da seine Werke überall auf der Welt gefragt waren. Diese Beachtung gipfelte in einer umfangreichen Retrospektive im Museum für Moderne Kunst 1978 in Paris.

Nach seinem weltweiten Erfolg wandte sich Clavé in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts wieder seiner Heimatstadt zu. Durch zahlreiche Veranstaltungen und Wanderausstellungen wurde er innerhalb Spaniens bekannt, und parallel dazu wuchs sein Ruf weltweit. Dass die Stadt Barcelona eine Monumentalplastik Clavés zur Erinnerung an die Weltausstellung 1888 in Auftrag gab, spricht für seinen Erfolg vor Ort. Dieser Erfolg blieb bis zu seinem Tod 2005 und noch darüber hinaus ungebrochen.

Das Zentrum für Zeitgenössische Kunst der Fernet-Branca-Stiftung in Saint-Louis und die Galerie Beyeler in Basel waren die ersten, die dem Künstler umfassende Retrospektiven widmeten, und zwar 2006 bzw. 2008. 2013 feierte die Stadt Barcelona den 100. Geburtstag des Künstlers. 2017 wurde ein Werkverzeichnis Clavés veröffentlicht.

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