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Antonio SENA


(1941)

Antonio Sena wurde 1941 in Lissabon geboren. Obwohl er sich am Instituto Superior Técnico und der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität Lissabon immatrikuliert hatte, gab er den Weg der Wissenschaften auf, um bei der Genossenschaft der portugiesischen Graveure den Beruf des Graveurs zu erlernen. Ermutigt durch eine erste erfolgreiche Einzelausstellung im Jahr 1964 und eine von der Kritik gefeierte Gruppenausstellung verließ Sena Portugal, um mit einem Stipendium der Calouste-Gulbenkian-Stiftung am Central St Martins (1965–1966) zu studieren und die folgenden zehn Jahre in der englischen Hauptstadt zu arbeiten.

Nach seiner Rückkehr nach Lissabon Mitte der 1970er-Jahre waren die angelsächsischen Einflüsse in seiner künstlerischen Praxis unleugbar verankert. Durch eine kurze Auseinandersetzung mit der Pop-Art offenbarte sich dem Künstler die Einbeziehung des Schreibens als zweckmäßiges Werkzeug der zeitgenössischen Praxis. Daraus entwickelte sich eine informelle gestische Reflexion über abstrakte Kompositionen. Obwohl Sena nicht gegenständlich arbeitet, greift er in seinem Werk auf visuellen Praktiken und Motive zurück, die die meisten Betrachter als „Schrift“ oder „Zahlen“ erkennen würden. Tatsächlich ist das Schreiben und das Zeichnen in Senas Arbeit nicht voneinander zu trennen. Beschriftungen sind absichtlich lesbar, können jedoch niemals gedeutet werden. Somit geht es nicht um die Botschaft – die nicht vorhanden ist – als vielmehr um den physischen Akt der Kalligrafie selbst. Durch Zeichen, Flecken, Kratzer, Spritzer, Tröpfchen und andere linienartige Darstellungen vermittelt Sena Gesten statt Bedeutung, ohne dass dies auf eine Imitation der gestischen Maler des frühen 20. Jahrhunderts hinausläuft.

In den 1970er-Jahren ergänzte er diese Art der Erkundungen durch einen neuartigen Einsatz von Farbe. Im folgenden Jahrzehnt verfestigte sich bei Sena die Einbeziehung von Farben in seine informelle kalligrafische Praxis. In den 1990er-Jahren verkleinerte sich seine Farbpalette auf bestimmte erdige Braun-, Ocker- und Gelbtöne. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts arbeitet Sena an der Reduzierung seiner Praxis auf ihren Wesenskern, indem er die Zahl der sich kreuzenden Linien verringert, um Platz für jene kleinen Symbole zu schaffen, die er bei seinen geometrischen Forschungen untersucht hat.

Zu den Gruppenausstellungen der jüngeren Vergangenheit zählen: Ensaio para uma comunidade: retrato de uma coleção em construção (take 1), Fundação EDP, Lissabon (2021); O pequeno mundo, Museu de Arte Contemporânea Nadir Afonso Chaves (2020); ProjectoMap 2010_2020 | Mapa ou Exposição, Museum Berardo, Lissabon (2020); Studiolo XXI | Desenho e Afinidades, Fundação Eugénio de Almeida, Évora (2019); Trabalho Capital, Centro de Art Oliva, São João da Madeira (2019).

Zu den Einzelausstellungen der jüngeren Vergangenheit zählen: António Sena Accrochage, Galerie Caroline Pagès, Lissabon (2018); António Sena. Cahiers. Books., Stiftung Arpad Szenes-Vieira da Silva (FASVS), Lissabon (2009); António Sena – Obras sobre papel, Galeria João Esteves de Oliveira, Lissabon (2006); ANTÓNIO SENA, Museum für zeitgenössische Kunst Serralves, Porto (2003); António Sena – Pintura/Painting, Modern Art Centre der Calouste-Gulbenkian-Stiftung, Lissabon (2002).

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