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Arpad SZENES


(1897 - 1985)

Árpád Szenes wurde 1897 in Budapest geboren. Szenes hatte das Privileg, in einem Haushalt aufzuwachsen, der enge Verbindungen zu Künstlern und Intellektuellen pflegte und so boten sich ihm in seinen jungen Jahren zahlreiche Gelegenheiten, sich mit der Kunst, ihren Erscheinungsformen (Musik, Theater, Bildhauerei, Malerei) und ihren Figuren vertraut zu machen. So liegt es auf der Hand, dass er sich in seinem Schaffen von seiner Herkunft inspirieren lässt und aus ihr schöpft. Selbst als er als junger Erwachsener zur Armee eingezogen wurde, zeichnete er weiter an der Seite seines Freundes Boros-Bierman. Szenes erkrankte in dieser Zeit an Tuberkulose und wurde vorzeitig aus dem Dienst entlassen. Ab 1918 war er an der Freien Akademie in Budapest eingeschrieben, wo er unter Rippl-Rónai studierte, einem Künstler mit zahlreichen renommierten Verbindungen zur Pariser Avantgarde (Henri Matisse, Aristide Maillol, Albert Marquet, Pierre Bonnard, Édouard Vuillard), der die Durchbrüche dieser bahnbrechenden Generation an seine Studierenden weitergab. Voller Inspiration aber nur wenig motiviert ließ sich Szenes ab 1924 vom Strom des Lebens treiben, reiste durch Europa (Berlin, München, Florenz, Rom und schließlich Paris) und bildete sich dabei passiv weiter.

In der französischen Hauptstadt besuchte er 1928 als freier Student die Académie de la Grande Chaumière. Dort lernte Szenes seine zukünftige Frau Helena Vieira da Silva kennen, mit der er später eines der berühmtesten Künstlerduos der modernen Kunst bilden würde. Sie heirateten zwei Jahre später. Das Ehepaar ließ sich zunächst in der „Villa des Camélias“ nieder und zählte dort Jules Pascin, Edgard Varèse und Kokoschka zu ihren Nachbarn. Im Jahr 1931 zogen die Künstler ins „Atelier 17“ und freundeten sich mit den surrealistischen Malern Juan Miró und Max Ernst an. In dieser Zeit beschäftigte sich Szenes in verschiedenen Ateliers vorrangig mit der Nachahmung des Stils der modernen Meister.

Im Jahr 1939 zog das Ehepaar nach Lissabon. In der portugiesischen Hauptstadt stellte Szenes 1940 zum ersten Mal seine eigenen Werke aus. Wie schon in Paris umgab sich das Ehepaar mit ortsansässigen Intellektuellen, um seine eigene Arbeit zu kultivieren – eine Gewohnheit, die beide in Brasilien wieder aufleben ließen, als sie in den 1940er-Jahren dorthin zogen. Bis 1944 hatte ihr erstes Atelier über 200 Studierenden angezogen, was sie dazu bewog, einen zweiten Standort in Rio zu eröffnen. Der Rest des Jahrzehnts war für das Ehepaar von Ausstellungen in Nord- und Lateinamerika (Rio de Janeiro Fine Arts Museum, MoMA in New York, Art Institute of Chicago, Cincinnati Art Museum) geprägt. Nach dieser erfolgreichen transatlantischen Eskapade kehrte das Paar 1947 nach Paris zurück.

Mit dieser Rückkehr ging die Schaffung der „Bankett-Serie“ und somit eine formale Veränderung einher. Ab 1949 wurden die Werke der Serie in ganz Europa und darüber hinaus ausgestellt: in der Galerie Jeanne Bucher in Paris, im Musée Cantonal in Lausanne und im Kunsthaus in Zürich, in Mailand und Kopenhagen sowie auf der Biennale von São Paulo und im Guggenheim Museum in New York.

Eine anschließende Reise durch Portugal und Spanien im Jahr 1958 inspirierte die Entwicklung von Landschaftsmotiven und die Verwendung von erdigen oder maritimen Tönen sowie  – ab 1960  – die allmähliche Entwicklung dessen, was als „vertikale Erweiterung des Horizonts“ bekannt ist. Damit einher ging die Einführung größerer Maßstäbe und Formate. 1972 wurde in den französischen Nationalmuseen eine umfassende Retrospektive von Szenes Werken gezeigt.
Szenes verstarb 1985. Ihm zu Ehren wurde in Lissabon eine Stiftung gegründet, die einen Teil seiner Werke sammelt.

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