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Camille SOUTER


(1929)

Camille Souter wurde 1929 in Northampton als Betty Pamela Holmes geboren. Den Spitznamen „Camille“ erhielt sie von ihrem ersten Ehemann, dem Schauspieler Gordon Souter, nach der Heldin aus Die Kameliendame von Alexandre Dumas. Die spätere Künstlerin wurde zwar in England geboren, aufgewachsen ist sie jedoch in Irland. Obwohl sie sich auf der Glengara Park School in Dún Laoghaire im Kunstunterricht hervortat, entschied sie sich für eine Krankenschwesternausbildung im Guy’s Hospital in London. Im Verlauf ihrer Ausbildung zog sie sich Tuberkulose zu. Während ihrer Rekonvaleszenz auf der Isle of Wight nahm sie als Beschäftigungstherapie Kunstunterricht. Ihre Fähigkeiten hatte sich Souter zum großen Teil selbst angeeignet, eine nennenswerte formale Ausbildung besaß sie nicht. Doch während ihrer weiteren Erholung in Dublin setzte sie den therapeutischen Unterricht fort, in dem sie sich nun mit Bildhauerei befasste (unter Yann Renard-Goulet). Die angehende Künstlerin beschloss, ihre Krankenschwesternausbildung in London fortzusetzen, die sie 1952 abschloss, um sich dann umgehend zugunsten der Malerei von der Medizin abzuwenden.

Für Souter ist die Architektur unverkennbar künstlerisch reizvoll, auf ihren zeitgenössischen Landschaften mit Fabriken, Hafenanlagen, Kanälen und Schlachthäusern ist sie ein wiederkehrendes Sujet. Diese Vorliebe ist zum Teil einem Stipendium der italienischen Regierung im Jahr 1958 geschuldet. In dieser Zeit nahm sie so viele der Wunder Italiens auf wie nur möglich. Ihre Materialien passt sie je nach Gegebenheiten an. So nutzte sie um die Zeit 1959/1960 aus Geldmangel Aluminiumfarbe für Fahrräder. Sie ist von verschiedenen Einflüssen geprägt, die aber nie ihre Arbeit beherrschen. Souters Kunst einer bestimmten Strömung oder ästhetischen Richtung zuzuordnen ist so gut wie unmöglich und letztlich nutzlos.

Ihre erste Einzelausstellung fand 1956 im Restaurant El Habano in der Grafton Street statt. Im Jahr darauf richtete die Clog Gallery in Dublin eine Einzelausstellung mit neuen Ölgemälden, Gouachen und Monotypien aus. 1958 stellte sie in der New Vision Gallery in London aus, bevor sie nach Italien ging. Als sie wieder in Irland war, stellte sie ihre Arbeiten wieder regelmäßig aus: Sie vertrat Irland auf der Pariser Biennale (1961) und stellte zusammen mit Barrie Cooke im Ulster Museum aus (1965); New Gallery in der Grosvenor Road in Belfast (1965); im Rahmen von The Irish Imagination 1959–1971 in der Hugh Lane Municipal Gallery in Dublin und später in Washington (1971); außerdem wurde sie in die Ausstellung Irish Women Artists: 1870–1970 aufgenommen (2014). Die Douglas Hyde Gallery richtete 1980 eine Retrospektive ihres Werks aus, die Royal Hibernian Academy 2001.

Im Laufe ihre Karriere erhielt Souter zahlreiche Preise, darunter: der Oireachtas Landscape Award (1973), der Gainey Award des Irish American Cultural Institute (1975), der Grand Prix International de l’Art Contemporain de Monte Carlo (1977), der Tony O’Malley Award (1998) und der Distinguished Career Award des Irish Museum of Modern Art (2000). Darüber hinaus erhielt sie einen Ehrendoktortitel des Trinity College Dublin (2015).

Souter lebt und arbeitet in Achill Island, Grafschaft Mayo, und Dublin.

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