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Charles TYRELL


(1950)

Charles Tyrell wurde 1950 in Trim in der irischen Grafschaft Meath geboren. Er studierte am National College of Art and Design, Dublin, Malerei und machte dort 1974 seinen Abschluss. Im selben Jahr stellte er im Project Arts Centre, Dublin, zum ersten Mal Werke aus. Im weiteren Verlauf seiner Karriere lehrte er von 1977 bis 1981 Kunst an der Dún Laoghaire School of Art.

Eine Reise nach Amerika in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts bedeutete einen Wendepunkt für Tyrells Blick auf seine eigene Arbeit und hinterließ bleibende Eindrücke. Als seine transatlantischen Referenzpunkte nennt er unter anderem den abstrakten Expressionismus, aber auch Vertreter der Farbfeldmalerei wie Kenneth Nolan und Morris Louis sowie Mark Rothko. Den Blick weiter auf den amerikanischen Kontinent gerichtet, führt er den Minimalismus (insbesondere Sol Lewitt) als grundlegend für seine eigene Praxis an: „Der Minimalismus ist mein Bezugspunkt. An Sol Lewitt schätze ich den mathematischen Reduktivismus, aber ich bleibe nie dabei stehen.“ Die zeitgenössische Kunst ist für Tyrell nicht die einzige Inspirationsquelle, denn sein malerisches Werk ist auch von verschiedenen antiken Kunstwerken, wie etwa griechischen Plastiken und assyrischen Reliefs, bevölkert und beeinflusst.

Auch Material kann ein ästhetischer Ausgangspunkt für Tyrell sein, so zum Beispiel in den frühen 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts, als die St. Peter’s Church in der Aungier Street in Dublin abgerissen wurde und Tyrell Bauholz aus dem Gebäude rettete, das er zuschnitt, mit Ritzungen versah, anflämmte oder mit einem Sandstrahler bearbeitete, um es dann als Ausgangsmaterial für eine Serie von dreidimensionalen Gemälden zu verwenden.

1984 verließ Tyrell zusammen mit seiner Familie Dublin, wo er sich niedergelassen hatte, und zog nach Allihies auf der Halbinsel Beara in West Cork. Diese Umgebung sollte sich für seinen kreativen Antrieb als fruchtbringend erweisen und seine charakteristische Abstraktion mit der schlummernden Kraft der Natur erfüllen.

Im 21. Jahrhundert fanden menschengemachte Materialien in sein Werk Eingang, denn er begann, Aluminium als Oberfläche zu nutzen. Der Künstler äußert sich zu dem Zeitraum seiner intensiven Arbeit mit Metall (2013–2015) so: „Der Kern dieser Stücke besteht darin, dass ich mit Metallspachteln arbeite und Farbe auftrage … Das ist ein sehr besonderer Umgang mit Farbe. Auftragen, abkratzen. Viel auftragen und wieder entfernen, bis das Metall zum Vorschein kommt. Das Auftragen und Entfernen der Farbe ist ein sich ständig wiederholender Vorgang, bei dem sehr oft nur diese sehr dünnen Linienreste zurückbleiben. Ich empfand dieses Malen mit Metallspachteln als eine sehr besondere Art des Umgangs mit Farbe.“

Tyrells Liste der Einzelausstellungen im 21. Jahrhundert liest sich wie folgt: Two Path’s, Taylor Galleries, Dublin (2016); Uillinn, West Cork Arts Centre (2015); Taylor Galleries, Dublin (2014); Fenderesky Gallery, Belfast (2013); Taylor Galleries, Dublin (2012); Solstice Arts Centre, Navan (2011); Crawford Art Gallery, Cork (2011); Taylor Galleries, Dublin (2009); Taylor Galleries, Dublin (2007); John Gibbons – Charles Tyrell, Taylor Galleries, Dublin (2005); Fenton Gallery, Cork (2005); Fenton Gallery, Cork (2003); Butler Gallery, Kilkenny (2002); Taylor Galleries, Dublin (2001); Ten Years, Royal Hibernian Academy Gallagher Gallery, Dublin (2000).

Im Jahr 2021 wurde der Künstler zum assoziierten Mitglied der Royal Hibernian Academy gewählt.

Tyrell lebt und arbeitet in Allihies auf der Halbinsel Beara in der Grafschaft Cork.

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