Claude Gaignoux wurde 1924 in Le Havre geboren, einer Stadt, in der er sich im Laufe seines Lebens mit seinem Werk profilieren sollte. Anfänglich Liebhaber und Praktizierender der Musik – er war Mitglied eines Cello-Quartetts – wandte sich Claude Gaignoux nach einer Reihe gesundheitllicher Probleme dem Zeichnen und Malen zu. Er nahm Unterricht an der Akademie der schönen Künste in Le Havre bei Gérard Desgranges (Abschluss 1952).
Gaignoux’ Tätigkeit konzentrierte sich hauptsächlich auf seine Heimatstadt. Er besuchte oft die Galerie Menuisement und stellte dort regelmäßig aus. Im Jahr 1952 nahm er am Salon des artistes-ouvriers du Havre, am Salon de l’union havraise des arts plastiques und am Salon d’automne des artistes havrais in der Galerie von Jacques Hamon teil.
Es ist nicht verwunderlich, dass die künstlerischen Neigungen Gaignouxs in enger Verbindung zu seiner Stadt stehen, da viele seiner postimpressionistischen Landschaften diese Gegend, ihre Umgebung und Wahrzeichen darstellen. Der Stil von Gaignoux ist geprägt durch die physikalischen und technischen Fortschritte der Impressionistengeneration: weißer Hintergrund, um der Farbe mehr Leuchtkraft zu verleihen, eingeschränkte Farbpalette, Darstellung von Wasser, um den Eindruck von Licht zu betonen, Komplementärfarben (hier Blau- und Orangetöne) und leicht emotionsgeladene Striche, um die flüchtige Temporalität der Wahrnehmung zu vermitteln.
Gaignoux engagierte sich in seiner Gemeinde und rief 1964 die „Donnerstags-Workshops“ ins Leben, um Kinder zu ermutigen, künstlerische Praktiken und Techniken zu erlernen. Claude Gaignoux verstarb 2005. Sein Atelier, das den Spitznamen „Atelier Saint-Michel“ trägt, gehört heute seinem Sohn, einem Spezialisten für antike Uhren, der inmitten der Bilder seines Vaters arbeitet.