Daniela Făniş wurde 1961 in Dolj geboren. Sie ist eine der führenden Vertreterinnen der zeitgenössischen rumänischen Töpferkunst und schloss 1985 ihr Studium an Institutul de Arte Plastice „Nicolae Grigorescu“ in Bukarest bei Costel Badea ab. Bald bekam sie die Gelegenheit, ihr Talent zu zeigen und nahm an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen teil, die hauptsächlich ihrer bevorzugten Technik gewidmet waren.
Făiniş reiste durch die ganze Welt, von Rumänien bis Japan, um für ihr Handwerk zu werben. Trotzdem ist sie nicht an ihr Material gebunden, vielmehr das Gegenteil ist der Fall. Im Laufe der Jahre erweiterte Făiniș die künstlerische Sprache der Keramik, indem sie diese mit anderen Materialien kombinierte, konkret mit Metall, Holz, Farbe und Graphit. Indem sie sich der Natur als Ursprung, Quelle und Ziel aller Dinge zuwendet, verleiht Făniş ihrer Praxis ein Gefühl der Universalität und Zeitlosigkeit, das zur Seelensuche einlädt. Stilistisch bietet die Künstlerin eine neue Auffassung von Fragmentierung. Töpferstücke (die entweder zerbrochen oder zerschlagen sind) werden von den umgebenden Materialien eingerahmt. Sie verwendet diese Stücke entweder als eigene Skulpturen oder als bloße Oberflächen zum Malen oder Zeichnen. Die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Durch ihren dekorativ-phantastischen Stil und ihre Herangehensweise an die Keramik ist es Făniş gelungen, eine Vielzahl von Themen anzusprechen, von denen einige eher gesellschaftlich, tragisch oder kritisch sind, und zwar auf eine Weise, die frei von Gewalt und Aggression ist. Ihre Arbeit ist sowohl technisch als auch visuell frei.
Zu den Auszeichnungen, die sie für ihr Handwerk erhalten hat, gehören: die Goldmedaille an der Triennale della Ceramica d’Arte Contemporanea (Trijährlicher Keramikkunstwettbewerb) der Stadt Gualdo Tadino, Perugia, 1989 und 1990; eine ehrenvolle Erwähnung auf dem Internationalen Keramikfestival in Mino, Japan, 1997; erster Preis bei der International Biennale of Ceramic Art in Aveiro, Portugal; und der rumänische Ordinul Meritul Cultural (Orden für kulturelle Verdienste) im Rang des Kommandeurs im Jahr 2004.
Făniş lebt und arbeitet in Bukarest.