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Drago TRŠAR


(1927 - 2023)

Drago Tršar wurde 1927 in Planina (Slowenien) geboren. Von klein auf legte Tršar ein Talent für Malerei und Zeichnen an den Tag und übte beide Disziplinen während seiner gesamten Jugend aus. 1943 zog seine Familie nach Ljubljana, wo er an einer von France Gorše betriebenen privaten Kunstschule vor Ort eingeschrieben war. Dort begann er Bildhauerei zu studieren und arbeitete in der Werkstatt des Bildhauers Boris Kalin. Mit zunehmender Fertigkeit wurde die Bildhauerei anstelle des Zeichnens und Malens zu Tršars wichtigstem Ausdrucksmedium.

Nach dem Pflichtwehrdienst schrieb sich Tršar, zu einem engagierten Bildhauer geworden, 1947 an der neu gegründeten Akademie der Schönen Künste und Design ein. Er studierte bei Professor Peter Loboda und machte 1951 seinen Abschluss. Danach setzte er seine Spezialisierung in Bildhauerei bei Professor Frančišek Smerdu fort. Später stieg Tršar in die Lehre ein, wurde 1960 Lehrassistent an seiner Alma Mater und 1976 ordentlicher Professor an der Akademie.

Die erste öffentliche Ausstellung Tršars zusammen mit den Mitgliedern der Gruppe 53 wurde 1953 gezeigt. Das Ziel des Kollektivs bestand darin, am damaligen Status quo der slowenischen Kunst zu rütteln. Tršar befasste sich mit der Erkundung neuartiger Möglichkeiten für figurale Lösungen im Rahmen der modernen Bildhauerei. Schon früh kam die körperliche Sensibilität, für die Tršar inzwischen sehr bekannt ist, zum Vorschein.

Seine ersten Schwerpunktbereiche konzentrierten sich auf Anthropomorphismus bei Darstellungen von Mensch und Tier. Ästhetisch hat er einen klaren Schwerpunkt auf Masse und Monumentalität gelegt. Er hat all diese Elemente in plastischen Zyklen, wie Stara mesta, Svetovi, Človek v času in prostoru, Manifestanti I, zusammengefasst. Eines der Merkmale von Tršar ist jedoch der erotische Charakter eines Teils seiner Arbeit, der ein eigenes Kapitel seines Werks darstellt. Die Sinnlichkeit ist energetisch, dabei nie vulgär, und hebt die Elektrizität hervor, die in dramatischen Momenten der Intimität enthalten ist, die zwischen Körpern geteilt werden, wenn Haut und andere Körperteile miteinander in Verbindung treten.

Er stellte u. a. an folgenden Orten aus: Ausstellung „Exposition internationale de la sculpture contemporaine“, veranstaltet vom Musée Rodin, Paris (1956); 29. Biennale in Venedig (1959); Documenta II Kunst nach 1945, Kassel (1959); die fünfte Biennial Open Exhibition, Middelheim Park, Antwerpen (Belgien) (1967); Sculpture from Twenty Nations, Solomon. R. Guggenheim Museum, New York (1967); auf der Monumentalausstellung L’Art en Yougoslavie de la préhistoire à nos jours, Grand Palais, Paris (1971); und Europa, Europa: A Century Avant-Garde in Central and Eastern Europe, Bonn, (1994).
Während seiner gesamten Laufbahn hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten: den ersten Preis auf der First Mediterranean Biennial in Alexandria (Ägypten) (1955); den ersten Preis auf der Triennial of Fine Arts, Belgrad (1961); den Preis der Stiftung Prešeren (1968); den ersten Preis auf der Second Exhibition of Yugoslav Portrait, Tuzla (Bosnien und Herzegowina) (1971); den Jakopič-Preis (1972); einen Preis auf der Ausstellung „Formes Humaines“, Paris (1982); den ersten Preis auf der Ausstellung „International Jewellery“ in Celje (Slowenien) (1989); und den Preis der Stiftung Prešeren für sein Lebenswerk (1990).

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