Emo Verkerk wurde 1955 in Amsterdam geboren. 1977 stieß der damalige Philosophiestudent an der Universität Amsterdam auf ein von David Sylvester geführtes Interview mit Francis Bacon. Diese Einführung zum englischen Meister stellte einen Wendepunkt dar: Verkerk beschloss, eine Form des Malens zu schaffen, die er gerne als gelebte Philosophie beschreibt. Nach dieser Entdeckung fertigte er drei Zeichnungen von Bacon an und schrieb sich im Jahr darauf bei Ateliers ’63 ein.
In seiner gesamten Karriere blieb Verkerk hartnäckig einem Genre treu, das zu dieser Zeit als überholt betrachtet wurde: der Porträtkunst. Er malte berühmte Persönlichkeiten wie Edgar Allan Poe, Frank Zappa, Aby Warburg und Wallace Black Elk, aber auch weniger bekannte Schriftsteller, Philosophen Comiczeichner, Musiker, Zauberer und sogar Schamanen. Der Künstler meint: „Man kann meine Portraits als allegorisches Tagebuch betrachten: Die Personen, die ich male, stehen für Gedanken oder Ideen, die mich beschäftigt oder beeindruckt haben. Es geht um Empathie. Sehen Sie es als Tribut, als Geschenk an die porträtierte Person.“
Auch was die Art der Darstellung in seinen Porträts betrifft, ist Verkerk ebenso hartnäckig, wie er dem Genre seiner Wahl treu bleibt. Eine fotografische Ähnlichkeit wäre zu einfach. Zu willfährig. Der Künstler zieht eine interpretative Darstellung vor, die echte Personen in Figuren aus Verkerks bildlichem Universum verwandelt. Diese perzeptive Verschiebung wird dem Betrachter als solche präsentiert. Tatsächlich ist sein spezieller Stil nicht so eindeutig, wie man im Zusammenhang mit der Porträtkunst vielleicht erwarten würde – er verweigert sich einer passiven Wiedererkennung und bezieht den Betrachter ein.
Zu Verkerks Einzelausstellungen zählen u. a: Graag of niet / Love me or leave me, Gemeentemuseum, Den Haag (2015); Belle van Zuylen, Willem Baars Projects, Amsterdam (2015); Emo Verkerk, Fries Museum, Leeuwarden (2000); Nass und trocken, Brandenburgische Kunstsammlungen, Cottbus (1999); Schilderijen, aquarellen en objecten, Art & Project, Slootdorp (1999); Emo Verkerk, Stadsmuseum Woerden, Woerden (1997); Emo Verkerk, Stedelijk Museum, Amsterdam (1988), Emo Verkerk, Marian Goodman, New York (1982).
Das Werk des Künstlers wurde auch in zahlreichen Gruppenausstellungen gezeigt, darunter: Held op sokkel, Haags Historisch Museum/Museum de Gevangenpoort, Den Haag (2015-2016); Wrijving van gedachten, Antwerpen-Zundert Het Vincent van Gogh Huis, Zundert (2015); Facing Nature, Museum Belvédère, Heerenveen, Oranjewoud (2014); Rob Birza, Morgan Betz, Frank Koolen, Joseph Semah en Emo Verkerk, Willem Baars Art Consultancy, Amsterdam (2011).
