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Felix DROESE


(1950)

Felix Droese wurde 1950 in Singen/Hohentwiel geboren. Im Jahr 1970 schrieb sich Droese an der Kunstakademie Düsseldorf ein und studierte bei Joseph Beuys, der über die Freie Internationale Hochschule ein freundschaftlicher Mentor und Berater für die Zukunft bleiben sollte, und bei Peter Brüning. Der bereits politisch engagierte angehende Künstler war im Jahr zuvor als Kriegsdienstverweigerer anerkannt worden und musste seinen Ersatzdienst in der psychiatrischen Abteilung eines Düsseldorfer Krankenhauses ableisten. Seine Kunst aus dieser Zeit, die im Zyklus Der Grafenberg zusammengefasst ist, zeigt die tiefe Wirkung dieser Erfahrung und den Versuch Droeses, sie zu verarbeiten.
Demonstrationen, Gefängnis, journalistische und inhaltliche Mitarbeit, Wahlen und verschiedene andere politische Aktivitäten gaben trotz der damit möglicherweise einhergehenden Herausforderungen den Takt von Droeses Karriere vor. Im Jahr 1977 arbeitete der Künstler mit der Zeitschrift Spuren und dem Verein Kultur und Volk in Köln zusammen. 1979 kandidierte er für die „Alternative Liste“ bei den Kommunalwahlen in Düsseldorf. 1981 organisierte er die Aktion 17.12 für die polnische politische Bewegung Solidarność im Krefelder Gemeindehaus Pax Christi.
Nach Experimenten mit Scherenschnitten in den frühen 1980er-Jahren widmete sich Droese der dreidimensionalen Darstellung, indem er seine Kompositionen mit Glas und Stoffen ergänzte. Aufrichtig mit sich selbst und der Vergangenheit seines Landes, beleuchtete er die nationale Schuld in der eindrucksvollen Installation Ich habe Anne Frank umgebracht. Das Schneiden und Zerschneiden, eine Hommage an die Volkskunsttechniken des 19. Jahrhunderts, gehörte nun als kraftvoller empathischer Übertragungsprozess zu seinen methodischen Instrumenten.
Die 1990er-Jahre, in denen er Kunst mit Aktion verband, waren für Droese die Zeit der politischen künstlerischen Performances mit etwa Baumpflanzungen, Wandmalereien und anderen Formen der kreativen Intervention.
Er nahm 1982 an der documenta teil (wo er sein von Anne Frank inspiriertes Kunstwerk präsentierte) und wurde eingeladen, im deutschen Pavillon der Biennale von Venedig 1988 auszustellen, wo er die Arbeit Haus der Waffenlosigkeit – Bundesrepublik Deutschland präsentierte.

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