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Françoise SCHEIN


(1953)

Françoise Schein wurde 1953 in Brüssel geboren. Sie studierte Architektur an der La Cambre in der belgischen Hauptstadt. Danach ging sie an die Columbia University, um Städtebau zu studieren und blieb in der Folge über ein Jahrzehnt lang in New York. Während ihres Aufenthalts in der Stadt studierte sie Kunst bei Robert Morris an der NYU. Aktuell unterrichtet Schein neben ihren zahlreichen internationalen Projekten an der Kunst- und Medienschule ESAM in Caen.

Scheins Kunst dreht sich um Kommunikation auf einer grundlegenden Ebene. Inspiriert von ihren Aufenthalten in großen Städten mit hoch entwickelten öffentlichen Verkehrsnetzen war die Künstlerin zunehmend von Karten, Reiserouten und der ikonografischen Effizienz des öffentlichen Personennahverkehrs fasziniert. Durch ein Verkehrssystem und seine zugehörigen Karten lernt man eine Stadt und ihre Bevölkerung kennen und man erfährt etwas über das grundlegende soziale Gewebe, das Orte und Menschen verbindet. Diese Schichtung menschengemachter Bedeutung steht seit jeher im Zentrum von Scheins Kunst. Die Mühsal, um von einem Punkt A (Start) zu einem Punkt B (Ziel) zu gelangen, stellt die visuelle Inspiration für ihre Werke in Form von im Zickzack verlaufender, manchmal sich überlagernder Linien dar, die für unmögliche Reisen entlang nicht existenter Strecken stehen.

Herzstück ihrer Botschaft ist die Notwendigkeit, Menschen, Freundlichkeit, Schönheit und Güte durch eine erneute Bekräftigung von Grundrechten miteinander zu verbinden. Deshalb gründete sie 1997 formell die Assiciation Inscrire, eine NRO, die sich der Verbreitung von Konzepten der Bürgerschaft und der Menschenrechte mittels innovativer partizipatorischer Kunstwerke widmet. Pädagogisch in ihrer methodischen Herangehensweise, konnte sie durch ihr Eintreten für diese Sache künstlerische Interventionen in Brasilien, Belgien, Frankreich, Israel, Palästina, Deutschland, England, Portugal, Spanien, Uruguay und Haiti verwirklichen, um „die Menschenrechte in Schulklassen und an den Wänden in Städten zu verankern“.

Nachdem der öffentliche Verkehr sie visuell inspiriert hatte, profitierte dieser von Scheins Kreativität. Die Künstlerin hat U-Bahnstation in Europa und der ganzen Welt mit permanenten Kunstwerken versehen: die Metrostation Concorde in Paris (1989–1990) mit einer Arbeit zur Französischen Revolution, die Metrostation St Gilles in Brüssel (1992) mit einer Arbeit zu Menschenrechten und europäischen Grenzen, die U-Bahnstation Parque in Lissabon (1994) mit einer Arbeit zu Menschenrechten und portugiesische Entdeckungen im Mittelalter rund um den Globus, die Fassade des jüdisch-arabischen Kulturzentrums in Haifa in Israel (1993) mit einer Arbeit zum Thema Frieden, die U-Bahnstation Universitetet in Stockholm (1998) mit einer Arbeit zu Menschenrechten und globalen Umweltangelegenheiten, die U-Bahnstation Westhafen in Berlin (2000) mit einer Arbeit zu den Themen Menschenrechte und Migration, den „Garten der Menschenrechte“ im Rhododendronpark in Bremen (2001) und die U-Bahnstation Siqueira Campos in Copacabana, Rio de Janeiro (2003) mit einer Arbeit zu den Themen Menschenrechte, Sklaverei und Rassismus. Sie kreierte das Projekt A City as a tree for Human Rights (2009) auf der Fassade des Stadttheaters von Ramallah in Palästina. 2017 schloss sie ein Projekt in der U-Bahnstation Luz in Sao Paulo über die Menschenrechte im Kontext der Geschichte Brasiliens ab. 2016 schuf sie in Brüssel Le Grand Banket, ein großes Kunstwerk im öffentlichen Raum, das als öffentliches Festessen unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung konzipiert war.

Dies sind die Einzelausstellungen der Künstlerin der letzten Jahre: À table citoyens !, Forum des Halles, Louvain-la-Neuve, Belgien (2017); What about God?, Galerie V Contemporary, Paris, Frankreich (2016); Le grand banket, La Centrale, Center for Contemporary Arts, Brüssel, Belgien (2016); Françoise Schein, artista dos direitos humanos, MAB FAAP Museu de Arte (2015), Brasileiro – Fundação Armando Alvaraes Penteado, Sao Paulo, Brasilien (2015); Paris / Rio de Janeiro, de la concorde aux favelas, Galerie V Contemporary, Paris, Frankreich (2014); Françoise Schein, artiste des droits humains, Centre International pour la Ville, l’Architecture et le Paysage, Brüssel, Belgien (2014); Françoise Schein, le Laboratoire, Galerie Artitude, Brüssel, Belgien (2014); De l’empreinte au partage, Salle Allende, Université Libre de Bruxelles, Brüssel, Belgien, (2011); De parque para o mundo, Museu Nacional do Azulejo, Lissabon, Portugal (2007); Movimentos de vida, Galerie Ratton, Lissabon, Portugal (2007); Le chemin des droits, Ausstellung von Françoise Schein mit der Association Inscrire, Institut Franco Portugais de Lisbonne, Lissabon, Portugal (2007).

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