Gašper Jemec wurde 1975 in Kranj (Slowenien) geboren. Der junge Jemec wuchs, als Sohn eines Malers und Kunsthistorikers, in einem Umfeld auf, in dem er die Bedeutung von Kunst, Kreativität und ihren unbegrenzten Möglichkeiten unmittelbar verstehen und schätzen konnte. So lag es nahe, dass er frühzeitig seine Neugier und sein künstlerisches Geschenk kultivierte. Als er an die Universität ging, schrieb er sich an der Akademie der Schönen Künste und Design in Ljubljana ein, wo er Malerei und Neue Medien sowohl grundständig als auch weiterführend studierte. Er erhielt das Herder-Stipendium der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S. in Hamburg, das es ihm ermöglichte, seine Kenntnisse in Bildhauerei an der Universität für angewandte Kunst Wien zu vertiefen.
Künstlerisch ist Jemec mit einer Vielzahl an Medien und mit der Verwendung unzähliger Materialien vertraut. Er vermischt sogar Epochen in einer Mischung aus traditionellen und technologieorientierten Prozessen. Das Ergebnis ist die freie Ausdrucksform, bei der Farbe oder ihre Abwesenheit sowie Wesentlichkeit und Transparenz zusammenwirken und einander fließend in ehrgeizigen ästhetischen Kombinationen kontrastieren. Die Beziehung Jemecs zu seiner Leinwand ist eine aktive. Er lehnt es ab, den Rand der Oberfläche als Grenze zu sehen, und hält kreativen Raum stattdessen für unendlich und zugänglich. Daher rührt womöglich seine Wertschätzung für standortspezifische Projekte und kreative Phasen. Wie Jemec selbst beobachtet, bilden „lokale Kulturen und ihre Besonderheiten die Substanz, die ich bei meiner Arbeit benötige und nutze“.
Jemec hat seine Arbeiten weltweit von Slowenien bis Amerika gezeigt, u. a. in Österreich, Belgien, Deutschland, Italien, Japan, Russland, Spanien und Schweden. Er wohnte und arbeitete bereits in Indiana, Los Angeles, New York, Wien, Hamburg, Sakaide (Japan), Valencia und Moskau.