Ivan Kožarić wurde 1921 in Petrinja, Kroatien, geboren. Nach seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste in Zagreb, das er 1947 abschloss, entwickelte Kožarić ein idiosynkratisches Werk, das eine breite Palette von Medien und Techniken umfasste, darunter permanente und temporäre Skulpturen, Montagen, Proklamationen, Fotografien, Gemälde und Installationen. Ende der 1950er-Jahre erhielt er ein Stipendium, das es ihm ermöglichte, nach Paris zu reisen und dort das Beste an zeitgenössischer Kunst zu entdecken, was es zu jener Zeit gab. Diese Erfahrung nährte seinen Hunger nach Neuem und bestärkte ihn in seiner Weigerung, sich ästhetischen „Trends“ zu beugen.
Sein Werk zeichnet sich trotz seiner vielfältigen Formen durch einen bewussten Sinn für Unfug, Spontaneität und eine unbekümmerte Einstellung zum Leben sowie durch den Wunsch nach ständiger Weiterentwicklung aus. Letztgenannter Wunsch zeigte sich auch darin, dass Kožarić 1959 mit Gleichgesinnten die Gorgana-Gruppe (mit ihrem nur kurz bestehenden „Anti-Magazin“) gründete, zu deren Mitgliedern während ihres siebenjährigen Bestehens beispielsweise Miljenko Horvat, Julije Knifer, Marijan Jevšovar, Dimitrije Bašičević, Matko Meštrović, Radoslav Putar, Đuro Seder und Josip Vaništa zählten. Damals strebte Kožarić nach Reduziertheit und Reinheit der Form, und ganz allgemein war jene Zeit im Nachkriegsjugoslawien geprägt von einem künstlerischen Aufatmen. Diese Generation verkörperte die Avantgarde des damaligen Jugoslawiens und des künftigen Kroatiens. Kožarić persönlich war davon überzeugt, dass eine Weiterentwicklung nötig war, in einer Parallele zwischen Kunst und Menschheit. Da sich die Menschheit und ihr Kontext kontinuierlich weiterentwickeln, müsse sich auch das künstlerische Schaffen weiterentwickeln. Auch nach der Auflösung der Gruppe im Jahr 1966 waren die einzelnen Mitglieder weiterhin von dieser Philosophie überzeugt.
Kožarić stellte u. a. an folgenden Orten aus: Haus der Kunst, München (2013); Musée d’art moderne de la Ville de Paris, Paris (2002); Kunstpavillon, Zagreb (2005–2006); Biennale von Venedig (1976); Biennale von São Paulo (1979); documenta, Kassel/Deutschland (2002); Museum zeitgenössischer Kunst, Zagreb. Letzteres kaufte 2007 Kožarićs gesamtes Studio und stellte es in der Galeri aus.
Dank diverser Auftragsarbeiten sind einige von Kožarićs Werken auch im öffentlichen Raum zu sehen, beispielsweise: Grounded Sun, Zagreb (1971); A. G. Matoš, Zagreb (1978); Tree, Bochum/Deutschland (1979–1980) und Ascent, Zagreb (2002). Kožarić erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Wladimir-Nazor-Preis für sein Lebenswerk (1997).
Kožarić verstarb im Jahr 2020.