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Ivana FRANKE


(1973)

Ivana Franke wurde 1973 in Zagreb geboren. Ihren Abschluss erhielt sie an der Akademie der schönen Künste in Zagreb und ihre wissenschaftliche Neugierde befriedigte sie, indem sie an einem Forschungsprogramm für Postgraduierte am Zentrum für zeitgenössische Kunst im japanischen Kitakyushu teilnahm. Methodische Gründlichkeit und Exzellenz sind die Eckpfeiler ihrer praktischen Tätigkeit. Für ihre ambitionierten und anspruchsvollen Arbeiten ist eine solche intellektuelle Routine absolut notwendig.

Franke untersucht auf unterschiedliche Art und Weise das Wahrnehmungsbewusstsein. Licht fungiert in ihrem Werk als wichtiges Wahrnehmungsprisma, das sie sowohl aus einer visuellen als auch aus einer räumlichen Perspektive erforscht. Sei es durch den Einsatz tatsächlicher Lichtquellen oder durch das indirekte Spiel mit Licht und Schatten beim Einsatz, das sie im Rahmen ihrer Installationen und szenografischen Arbeiten schafft – Franke verwebt Vision und Raum miteinander und verwischt deren Grenzen, die sie somit auch in Frage stellt. Das Endergebnis ihrer Dekonstruktion der Wahrnehmung ist ein rein sensorisches. Sie vermengt die Komplementärkräfte von Raum und Sicht derart, dass körperliche und geistige Wahrnehmung ineinander übergehen und die oftmals als selbstverständlich angesehene Sicht der Realität in Frage stellen. Zwei fantastische Beispiele für ihre Installationen sind Towards a Phenomenology of the Unknown, die 2017 im Projektraum der Schering-Stiftung in Berlin zu sehen war, und Perceptual Drift (Galaxies in Mind), die ebenfalls 2017 im Museum für zeitgenössische Kunst in Zagreb ausgestellt wurde.

Franke betrieb ihre ambitionierte künstlerische Forschung bisweilen sogar akademisch im Bereich der Neurowissenschaften und arbeitete beispielsweise mit der Neurowissenschaftlerin Ida Momennejad zusammen, die sie bei ihrem Projekt Seeing with Eyes Closed beriet und mit der Franke in den Jahren 2011 bis 2016 eine Reihe interdisziplinärer Symposien zu Ausstellungen organisierte, wie z. B.: Peggy Guggenheim Collection, Venedig (2011); Deutsche Guggenheim, Berlin (2012); Lauba-Haus, Zagreb (2012); Max Planck Science Gallery, Berlin (2013), New Art Space Amsterdam, Amsterdam (2013), Wood Street Gallery, Pittsburgh, Pennsylvania (2014); European Conference of Visual Perception, Liverpool (2015); the Science of Consciousness Conference, Tucson, Arizona (2016).

Frankes atemberaubendes Werk hat dank diverser Auftragsarbeiten auch den Weg in den öffentlichen Raum gefunden. Beispiele hierfür sind: Entanglement is a Fragile State, Kirche St. Nicolas, Caen, Frankreich (2012); Room for Running Ghosts, Hotel Lone, Rovinj, Kroatien; Construction Site, Forum, Zadar, Kroatien (2003); Transparent, Ban-Jelačić-Platz, Zagreb (2003).

Im Laufe ihrer Karriere hat Franke regelmäßig Preise und andere Auszeichnungen erhalten, so beispielsweise den Josip-Racić-Preis (2010), ein Stipendium der Pollock-Krasner-Stiftung (2006), den Preis der kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste (2016, 2003 und 1997), den Preis des Kulturministeriums bei der ersten, zweiten und dritten Print-Triennale (2003, 2000 und 1997), ein Forschungsstipendium des kroatischen Wissenschaftsministeriums (2001), den Preis des kroatischen Verbands junger bildender Künstler (2000) und den Rektoratspreis der Universität Zagreb (1996).

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