Skip to main content

Jean-Pierre JUNIUS


(1925 - 2020)

Jean-Pierre Junius wurde 1925 in Dudelange geboren. Nach seinem Abschluss an der Athénée de Luxembourg wurde er 1945 zum Schullehrer ausgebildet. Obwohl er seine Berufung gefunden hatte, zog es ihn 1946 nach Paris, um dort Malerei zu studieren. Nach seiner Rückkehr nach Schifflange konnte er seine beiden Leidenschaften als Pädagoge und Maler mühelos miteinander verbinden.

Mit einer Karriere, die sich über ein halbes Jahrhundert erstreckte, hatte Junius die Zeit, sich weiterzuentwickeln und die Veränderungen in der Kunstwelt anzunehmen. Junius, der zunächst durch seine persönliche figurative Eleganz in Werken wie Gare de Lyon (1954) und Portrait de jeune fille (1956, dem Jahr, in dem er zu den Sensationen des Salon des indépendants de Paris gehörte) auffiel, schaffte es dennoch, von der konventionellen Darstellung abzuweichen und seinen Werken neue Impulse zu verleihen, wodurch er sich als einer der wegweisenden zeitgenössischen Künstler Luxemburgs positionierte. Die Tatsache, dass er 1958 den Prix Grand-Duc Adolphe (Kunstpreis des Cercle Artistique de Luxembourg) erhielt, war symbolisch für seinen Platz auf der lokalen Bühne.

Dennoch weigerte er sich hartnäckig, sich in größere Trends, Strömungen und Bewegungen einzugliedern, und emanzipierte sich von Erwartungen oder Druck, um sich einfach seinem Werk zu widmen. Seine fortschreitende lyrische Abstraktion war dabei eine wertvolle Ressource.

Als Farbalchimist blieb Junius den Landschaften, Menschen und Wegen, die er im Laufe seines Lebens erlebte, nahe. Die Bergwerke, die Bergleute, ihre Umgebung, ihr Kampf, die Natur und ihre undurchdringliche Schönheit, all diese Themen finden sich in seinem Werk wieder, wenn auch nur implizit, durch Ambiente und Atmosphäre.

Zeit und Alter haben ihn nie aufgehalten. Auch im Alter von 87 Jahren waren seine Leidenschaft und sein Ehrgeiz ungebrochen – er war stets bestrebt, zu lernen, sich weiterzuentwickeln und letztlich zu schaffen. Mit Hilfe der Kunst setzte er sich mit dem Altern und der Trauer auseinander, ohne jedoch seinen neugierigen und sogar optimistischen Blick aufzugeben.

2015 würdigte die Galerie d’art du Théâtre d’Esch in Esch-sur-Alzette, Luxemburg, diese künstlerische Widerstandsfähigkeit mit einer wichtigen Retrospektive. Der Kurator Lucien Kayser wählte 54 Kunstwerke aus, die Junius’ Karriere von den 1950er Jahren bis 2012 nachzeichnen.

Seine Werke wurden in Luxemburg und im Ausland ausgestellt, u. a. in Monte Carlo, Paris, Hamburg, Brest, São Paulo und Sevilla. 1995 wurde im Tutesall der Abtei Neumünster in Luxemburg-Stadt eine große Retrospektive von Gemälden von Jean-Pierre Junius gezeigt, die ebenfalls von Kayser kuratiert und von einem schönen Katalog begleitet wurde.
Junius ist 2020 verstorben.

Sammlung entdecken

nach Herkunftsland

nach kunstschaffender Person