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Jef VAN GRIEKEN


(1950)

Jef Van Grieken wurde 1950 in Herenthout geboren. Er studierte von 1967 bis 1969 an der Akademie Antwerpen, von 1969 bis 1973 Gravierkunst an der Akademie Mechelen sowie von 1973 bis 1976 freie Grafik am Höheren Institut Antwerpen. Er vervollständigte seine umfassende Ausbildung durch Studienaufenthalte in Jugoslawien (1976), Brasilien (1983), im Fernen Osten (1988), in Patagonien und Mexiko (1988/1989) sowie in Kolumbien und Venezuela (1992), wobei jede Reise Auswirkungen auf seine künstlerische Praxis hatte. Danach unterrichtete er spätere Generationen von 1973 bis 1976 an der Akademie Louvain und ab 1976 an der Akademie Mechelen.

Obwohl sich Van Griekens Stil beträchtlich weiterentwickelte, ist eine inhaltliche Beständigkeit festzustellen, was düstere, triste, sogar morbide Themen anbelangt. Dabei zeigt sich die Düsterheit nicht vordergründig im Gezeigten, sondern eher indirekt im Abwesenden. Die Darstellung von vertrockneten Zweigen, Schlossruinen und zerfallenden Bergbauanlagen vermittelt ein Gefühl der Zerstörung, des Missbrauchs, der Abwesenheit und des Todes.

Die zu Beginn stark dekonstruktivistischen Darstellungen wurden nach seiner Studienreise nach Brasilien im Jahr 1983 realistischer. Ihre Atmosphäre blieb jedoch unverändert und seine Bilder verfügen über einen subversiven Charakter, der ihnen eine fast magische Schärfe verleiht.

Johan Van Cauwenberge fasst Griekens Arbeitsprozess und Herangehensweise wie folgt zusammen: „Er erfasst den Raum, fühlt die Umgebung und nähert sich dieser wie ein Vermesser und wählt das aus, was ihn am meisten beeindruckt; Dann zeichnet und baut er das Bild, das er von ihr erschaffen will, in seinem Kopf. Erst dann beginnt die eigentliche Arbeit; jene Arbeit, die es im Atelier still werden lässt, wenn eine oblatendünne Struktur beginnt, das Blatt oder die Leinwand mit einem Bild zu füllen, das manche im Rückblick nicht als von Menschenhand gemacht erkennen würden.“

Van Griekens Werk hat die Welt im Zuge verschiedener Ausstellungen bereist: Das Belgisches Haus, Köln; Lectures & Demonstrations im Smithsonian Institute, Washington D.C., 1986; Ausstellung in der Internationalen Bank für Entwicklung und dem Brazilian-American Cultural Center, Washington D.C., 1991; Städtisches Kunstmuseum Taipeh, 2000; Überblicksausstellung am Antoon Spinoy-Kulturzentrum, Mechelen, 2000; Curaçao-Museum, Willemstad, 2002; Galerie De Vuyst, Lokeren, 1980–1993; Galerie Van Campen & Rochtus, und ‘t Scoon Huys, Antwerpen, seit 1994; Galerie Albert 1er in Brüssel, 2020.

Sein Beitrag zur Kunst wurde mit den folgenden Preisen gewürdigt: Erster Preis für junge belgische Grafiker (1978); Grote Prijs Kortenberg und erster Preis für Zeichenkunst „Belgica-150“ (1980); Preisträger der Biennale der Zeichnung in Nürnberg, Deutschland (1983).

Anlässlich einiger seiner Meilensteine wurden Monografien verfasst. 1983 veröffentliche der Verlag Lannoo eine erste Monografie über sein Werk. Im Herbst 2000 organisierte die Stadt Mechelen anlässlich seines 50. Geburtstags eine große Retrospektive im Kulturzentrum A. Spinoy und eine zweite umfangreiche Monografie wurde veröffentlicht: De Getekende Stilte, verfasst von Johan Van Cauwenberge. Ein drittes Buch wurde vom Verlag P in Löwen veröffentlicht, das einen Überblick über Van Griekens Pastelle und Acrylgemälde von 2000 bis 2010 bietet. Pandora Books veröffentliche 2014 ein Werkverzeichnis seiner Grafiken.

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