Josip Vaništa wurde 1924 in Karlovac geboren. Vaništa studierte zunächst an der Akademie der bildenden Künste in Zagreb (Abschluss 1950), wurde dann Professor für Architektur und erhielt schließlich eine Professur an der Universität Zagreb. 1994 wurde er Vollmitglied der kroatischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.
Vaništa gehörte zu den prominenten Persönlichkeiten der lokalen Szene und erlangte kulturelle Bedeutung, indem er 1959 mit Gleichgesinnten wie z. B. Ðuro Seder und Ivan Kožarić, die beide auch zur Sammlung zeitgenössischer Kunst des Europäischen Parlaments beigetragen haben, die Gorgona-Gruppe gründete. Bei der Gruppe handelte es sich um ein renommiertes Kollektiv jugoslawischer Künstler und Intellektueller, die bis 1966 zusammenarbeiteten (die Gruppe wurde 1994 endgültig aufgelöst). Die Mitglieder der Gruppe waren Verfechter einer progressiven, konzeptbasierten ästhetischen Agenda, organisierten Ausstellungen und veröffentlichten ein gleichnamiges „Anti-Magazin“.
Vaništas Werk ist von Vielfalt geprägt und umfasst Kollagen, traditionelle Landschaften, Stillleben, Fotografien sowie strenge abstrakte Gemälde, die Themen wie Einsamkeit und Angst aufgreifen. Die abgebildeten Objekte sind so weit abstrahiert, dass sie nicht mehr als solche erkennbar sind.
Vaništa stellte erstmals 1952 zusammen mit Miljenko Stančić im Museum of Arts and Crafts in Zagreb aus. Im Laufe seiner Karriere hatte er über 50 monografische Ausstellungen. 1997 nahm er außerdem mit der Gorgona-Gruppe an der Biennale von Venedig teil. 2013 zeigte das Museum für zeitgenössische Kunst in Zagreb eine Retrospektive namens Abolition of Retrospective, die Werke aus der 70-jährigen Schaffensperiode Vaništas umfasste.
Vaništa verstarb im Jahr 2018.
