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Luigi MORMINO


(1935 - 1999)

Luigi Mormino wurde 1935 in Termini Imerese auf Sizilien geboren. Er studierte Rechts- und Politikwissenschaften an der Universität Palermo. Von 1961 bis 1998 arbeitete er u. a. beim Sekretariat des Europaparlaments in Luxemburg, wo er eine Führungsposition im Ausschuss für Kulturfragen innehatte. Er war als Journalist für das luxemburgische und das italienische Radio und Fernsehen tätig, darunter Radio Luxembourg (1969–1995) und Radio Latina (1995–1998). Er betreute Buona Domenica bei RTL Télé Lëtzebuerg und arbeitete für La Notte und Il Giornale.

Gemeinsam mit seiner Frau Inge Gerd Wilson gründete Mormino 1972 den Literatur- und Kunstverlag Club 80, der u. a. Edmond Dune und Roger Bertemes betreute. 1990 war er Jurymitglied bei der ersten Europäischen Biennale für zeitgenössische Druckgrafik in Diekirch.

Ein Feld, in dem er über ausgesprochenes künstlerisches Geschick verfügte, war die Fotografie. Im Jahr 1994 stellte er in der Thomas-Mann-Bibliothek in Luxemburg Fotos seiner Heimat Sizilien aus. Darauf folgte 1996 eine Ausstellung in Brüssel. Im Jahr 2000 veröffentlichte er den Bildband Eternal Sicily, für das Dominique Fernández das Vorwort verfasste.

Mit seiner beträchtlichen Erfahrung, seinem dichten Netzwerk und seiner geradlinigen beruflichen Laufbahn schuf sich Mormino seine Stellung als Mittler zwischen Sprachen und Kulturen. He veröffentliche vier Sammelbände in italienischer Sprache – Certezze governate, La piccola memoria, Poesia del tempo breve und Poesie scelte – mit philosophischen Reflexionen zur Vergänglichkeit der Zeit und zur Zeitlosigkeit der Erinnerung. Für diese Bücher verwendete er oftmals Bilder des Mittelmeers. Einige seiner Gedichte finden sich auch in den Publikationen Estuaries, Les Nouvelles Pages (SELF), La Dryade und Les Cahiers luxembourgeois, während wieder andere ins Französische übersetzt wurden.

Mormino übersetzte Gedichte und Prosa von Henri Sylvestre, Paul Celan, André Dorms, Michel Deguy, Edmond Dune, Jean-Claude Schneider, Jacques Réda, Louis Scutenaire und Jean-Claude Walter sowie Lyrik-Anthologien aus der Provence, dem Elsass und Belgien ins Italienische.

Mormino verstarb 1999.

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