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Marcello JORI


(1951)

Marcello Jori wurde 1951 in Meran geboren. 1971 schloss er einen Lehrgang für klassische Studien an der Fakultät für Kunstgeschichte in Bologna ab, wo er auch auf Renato Barilli traf, der 1977 seine erste Ausstellung in der Galleria de’ Foscherari kuratieren sollte. Seit seinen Anfängen als Künstler verfolgt er das Projekt der „totalen Kunst“, was ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit in der Welt des zeitgenössischen Eklektizismus macht.

Anfang der 1980er-Jahre begann er nach einer Periode, die dem Malen mit Worten gewidmet war (eine im Verlauf seiner Karriere immer wieder auftretende Praxis), Gemälde mit Kristallen und wertvollen Edelsteinen zu schaffen – geometrische Leuchtfeuer aus Energie und Licht, mit denen er die Welt neu malen wollte. In dieser Schaffensperiode, die von Vertrauen in seinen eigenen Stil geprägt war, malte Joris einige seiner wichtigsten Serien: Giacimenti, Foreste und Città. Ein weiteres bahnbrechendes und ambitioniertes Projekt in seiner Karriere war Città meravigliosa, für das er die weltweit bedeutendsten Künstler – feinsäuberlich eingeschlossen in an ihre Körper angepasste Häuser – porträtierte.

Im Zug dieser für seine Karriere wichtigen Projekte gründete Jori außerdem The New Italian Comic und ging fruchtbare Kooperationen mit Verlegern ein. Seine Arbeiten wurden in Italien bei Linus, Alter und Frigidaire veröffentlicht und in Frankreich bei Albin Michel in L’Écho des Savanes. Er arbeitete auch mit den Magazinen Vogue und Vanity Fair zusammen. Von 1992 bis 1998 zeichnete er ausschließlich für den japanischen Verlag Kōdansha.

1996 veröffentlichte er das Werk The Marvellous City of Extraordinary Artists (mit Texten von Stefano Benni und Alessandro Mendini), das von einer Ausstellung in Siena begleitet war. Darin entwarf er in konzeptueller und bildlicher Hinsicht eine Stadt für einige berühmte Bewohner: Künstler, die für die Unsterblichkeit bestimmt sind. In den 2000er-Jahren veröffentlichte er Nonna Picassa und erkundete neue Bereiche der Kreativität, die es ihm ermöglichten, andere Ebenen künstlerischer Kommunikation, wie Rock und massenkompatible Musik, kennenzulernen. Diese Erfahrung gipfelte in der Gestaltung der Bühne für Vasco Rossis Konzert Rock under siege im San-Siro-Stadium in Mailand: eine gemalte Stadt im Ausmaß von 20 x 70 Meter.

Die Teilnahme an drei Biennalen in Venedig, an der Biennale von Paris und an zwei Quadriennalen in Rom festigten seinen internationalen Ruf. Sein Werk wurde in Galerien in Italien und im Ausland ausgestellt, darunter die Nationalgalerie für moderne und zeitgenössische Kunst in Rom, das Studio Morra, die Galleria Trisorio und das Castel Sant’Elmo in Neapel, das Studio Marconi in Mailand, die Galleria de’ Foscherari und die Galerie für moderne Kunst in Bologna, die Stadtgalerie für zeitgenössische Kunst in Trento, die Hayward Gallery in London, der Frankfurter Kunstverein und die Holly Solomon Gallery in New York. In den 1990er-Jahren nahm er an der von Christian Leigh, Adrian Dannatt und Donald Kuspit kuratierten Ausstellung Psycho sowie an einer anderen bedeutenden Ausstellung in New York mit Dan Flavin, Sol LeWitt und James Croak teil. Er hatte auch eine Einzelausstellung am Art Institute in Boston. Im Jahr 2000 gab es auch eine von Danilo Eccher kuratierte Einzelausstellung im Museum für moderne Kunst in Bologna, bei der einige seiner Fotografien aus den 1970er-Jahren erneut gezeigt wurden. 2010 stellte er in der Galerie Giorgio Persano in Turin aus und arbeitete abermals mit der Marconi-Stiftung in Mailand zusammen, die ihm im Januar 2001 eine Einzelausstellung mit dem Titel Gli Albi dell’Avventura widmete. 2015 organisierte er eine große monografische Ausstellung mit dem Titel Le Grand Jour à l’Ile de la Grande Jatte in der Marconi-Stiftung, die von einem durch Bruno Corà herausgegebenen Katalog und einem von Skira veröffentlichen Buch begleitet wurde.

Jori lebt und arbeitet in Bologna und Mailand.

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