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Marlene DUMAS


(1953)

Marlene Dumas wurde 1953 in Kapstadt geboren. Sie erwarb eine BA-Abschluss in bildenden Künsten an der Universität Kapstadt (1972–1975; Michaelis School of Fine Art) und zog danach in die Niederlande. Dort ergänzte sie ihre Ausbildung in Haarlem (bei Ateliers ’63) und zog dann 1976 nach Amsterdam, wo sie Psychologie studierte (1979–1980).

Die sich voll und ganz dem Medium der Malerei und der Portraitkunst widmende Künstlerin bezieht ihre Inspirationen aus einer Vielzahl von Quellen, die von flämischen Gemälden bis hin zu persönlichen Polaroid-Fotos reichen. Bei den sich daraus ergebenden Porträts geht es nicht um eine Nachahmung des echten Lebens oder um Fotorealismus, sondern um die emotionale Ausdruckskraft. Dies macht die Körper und Gesichter so eindringlich, die als reine Behälter für das darin Verborgene dargestellt werden. Die von Dumas erkundeten Sujets drehen sich um Sexualität, Identität, Rasse und Unterdrückung. Da sie unter dem Apartheid-Regime aufwuchs, nimmt der Kampf gegen Trennung und Verfolgung einen schmerzlichen Platz in ihrer persönlichen Geschichte ein. Über die Kunst gibt sie Themen, die sie verfolgen, eine materielle und visuelle Stimme. Dabei handelt es sich nicht um einfache Porträtkunst, als vielmehr um die Erkundung eines emotionalen Zustands.

Was ihre Methode betrifft, setzt Dumas das Lasieren nicht nur als technisches, sondern auch als kompositorisches Mittel ein. Verweise auf die Kunstgeschichte oder die Literatur, Zahlen und Worte oder ganze Sätze vervollständigen diese Ensembles mit ihrer Vielfalt möglicher Bedeutungen. Mit einfachen, jedoch sehr ausdrucksstarken Körperdarstellungen gelingt es ihr, anhand einer erotischen und manchmal sogar pornografischen Bildersprache einen Zustand oder ein Gefühl zu vermitteln. Krankheit, Folter, Terror und Leiden können somit neben Fragen zur weiblichen Identität im Speziellen und zur Sexualität im Allgemeinen illustriert und ausgedrückt werden.

Ihre erste Einzelausstellung hatte sie 1979 in Paris und danach einwickelten sich die Dinge rasch weiter. 1982 wurde sie eingeladen, ihre Arbeiten bei der documenta VII in Kassel zu zeigen. Sie vertrat die Niederlande 1995 bei der Biennale von Venedig und 2015 fand eine monografische Werkretrospektive in der Tate Modern in London statt.

Dumas lebt und arbeitet in Amsterdam.

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