Maurits Van Saene wurde 1919 in Ninove in Belgien geboren. Nachdem er lange zweifelte, ob er Architektur oder Kunst studieren sollte, entschied er sich letztendlich dafür, sein Leben dem künstlerischen Schaffen zu widmen und verfolgte zuerst von 1935 bis 1940 eine Ausbildung am Sint-Lukas-Institut in Pamel unter Bruder Emiel, studierte dann an der Academie des Beaux-Arts in Brüssel und schließlich von 1940 bis 1942 am Institut National des Beaux-Arts in Paris. Er führte seine Ausbildung im Atelier von J. Brusselmans in Brüssel von 1944 bis 1946 fort und unterrichtete während seiner gesamten Ausbildungszeit Zeichnen und Malen an Akademie für Angewandte Kunst in Löwen. Im Jahr darauf verbrachte er einen Studienaufenthalt an der Academia Belgica in Rom. Er unterrichtete von 1952 bis 1984 Zeichnen an der Kunstschule Sint Lucas in Brüssel.
Anfangs malte Van Saene vorwiegend Stillleben, Figuren und Akte im Stil der großen Meister des Expressionismus. Zunehmend verlagerte sich seine Arbeit jedoch zu landschaftlichen Motiven und zur Abstraktion.
Das Jahr 1965 stellte einen künstlerischen Wendepunkt für Van Saene dar. Damals erlag er dem Charme der Nordsee. Als Motiv und mit ihrer besonderen Farbpalette hielt sie damit Einzug in sein Werk. Das Ergebnis waren abstrakte Kompositionen, strukturiert durch horizontale Linien unterschiedliche Stärke, die die verschwimmende Grenze zwischen Himmel und Meer darstellen. Die Farben spielen eine herausragende Rolle, wenn es um das Einfangen der sich verändernden Farben der belgischen Küste geht, die von tiefen Brauntönen bis zu grünlichen Blautönen reichen. Jedes Gemälde vermittelt ein Gefühl der räumlichen Unendlichkeit, die die Landschaftserfahrung bildlich exakt wiedergibt.
Van Saenes Ausstellungstätigkeit hielt bis an sein Lebensende an. Zu seinen Ausstellungen zählen unter anderem: The Squaring of the Original, Minderer Museum, Minden (1989); Painters of the Sea, Saint Audomarus Church, Beauvoorde (1989); Sail Art ‘90, De Brakke Grond, Amsterdam (1990); 100 Artworks by Flemish Artists, Museum A. Blomme & ter Posterie, Roeselare (1991); Retrospektive, Museum Dhondt-Dhaenens, Deurle (1991); Kulturzentrum, Löwen (1993); Herman-Teirlinck-Haus, Beersel (1995); Confrontation from Ensor to Landuyt, from Knopff to Somville, Knokke-Heist (1996); Small Paintings by Great Masters, from Ensor over Claus to Heden, Kulturzentrum Anto Diez, Bredene (1997); Aspects of Flemish Art Today, Galerie Koertina van de Neva, Saint Petersburg (1998); International Graphics on Ensor, Kulturzentrum Anto Diez, Bredene (1999).
Van Saene verstarb 2000. In Ninove wurde zu seinen Ehren eine Stiftung eingerichtet.