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Nani TEDESCHI


(1938 - 2017)

Nani Tedeschi wurde 1938 in Cadelbosco di Sopra in der Provinz Reggio Emilia geboren. Er studierte anfangs Medizin in Sassari und übte den Arztberuf auch einige Zeit aus, während er gleichzeitig seiner Leidenschaft für die Kunst nachging, die bereits in früher Jugend begann und nie nachließ.

Durch mehrere Reisen innerhalb Italiens wurde seine Lust, sich kreativ zu betätigen, weiter genährt. In Turin traf er auf Mario Sironi und Carlo Ruggeri und freundete sich mit ihnen an. In Mailand traf er auf Emilio Scanavino und auf Mitglieder der französischen Avantgarde (1962–1963). Später reiste er nach Rom, wo er Antonell Trombardori und ein Mitglied der Adelsfamilie Fieschi, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte, kennenlernte.

Während dieser Zeit arbeitete Tedeschi – vorwiegend nachts – als Grafikdesigner für zahlreicher Magazine und Zeitschriften. 1962 lernte er Walter Piacesi kennen, der ihm die Kunst des Gravierens beibrachte.

1965, als er noch in Sardinien als Arzt praktizierte, begann er an einer Serie von Collagen mit starken Farbkontrasten zu arbeiten. Dieses kompositorische Experiment sollte sich als fruchtbar erweisen und wurde zu einer Konstante in seinem Werk. Das Jahr 1965 stellt auch den Beginn einer Reihe aufeinander folgender Einzelausstellungen in Oristano, Cagliari und Sassari dar. In den Olymp der Kunst zog er schließlich 1972 ein, als er zur Teilnahme an der 36. Biennale von Venedig eingeladen wurde. Nach diesem Erfolg nutzte Tedeschi seinen neu erworbenen Status und gab seine Arztlaufbahn auf, um sich voll und ganz der Kunst zu widmen.

Diese Veränderung schlug sich in eine Reihe von Aufträgen für Buchillustrationen nieder, darunter: Ludovico Ariostos Orlando Furioso und fünfte Satire, die literarische Publikation Baldus, Vergils Aeneis, A dictionary of sex, love and voluptuousness, Storia di uno di noi, Therese the Philosopher, La coda del diavolo, Dell’ironia, Garibaldi in Milan, Tre uomini in Po von Beppe Gualazzini, Asterischi, Mitomalacologia, Full time, Merit 85, Effusioni von Carlo Castellaneta, Ironia e paura del quotidiano von Roberto Escobar, I racconti di mio padre von Luciano Caprile, Il faro dell’isola dimenticata von Anna Romei und Il principe errante. Zwischen 1967 und 2000 gestaltete er zahllose Postkarten und über 250 Plakate und arbeitete als Zeichner für den Corriere della Sera, für il Giornale nuovo, Il Sole 24 Ore und die Rai.

Tedeschis Arbeit führte ihn nach Nevers, Wien, Split, Hannover, Hamburg, Berlin, New York, Tokio und São Paulo.

Der Künstler verstarb 2017.

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