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Olaf METZEL


(1952)

Olaf Metzel wurde 1952 in Berlin geboren. Er studierte an der Freien Universität und an der Hochschule der Künste in Berlin. Seit 1990 ist er Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er auch als Rektor (1995–1999) tätig war.

Das Fortkommen des Künstlers war holprig, denn er erwarb sich den Ruf einer umstrittenen, unruhestiftenden Figur. Dies resultierte aus dem Debakel, das sein öffentliches Kunstwerk 13.4.81 (1987) auslöste. Die Skulptur aus aufgetürmten Polizei-Absperrgittern, die in Berlin aufgestellt wurde und ästhetisch von Mondrians New York Boogie Woogie (1942–1943) inspiriert ist, trägt ihren Titel in Anspielung auf das Datum, an dem in Deutschland gewaltsame Proteste ausbrachen, nachdem die Medien fälschlicherweise berichtet hatten, das inhaftierte RAF-Mitglied Sigurd Debus sei gestorben. Metzels Reaktion auf diesen Vorfall erfolgte zwar erst sechs Jahre später anlässlich des Berliner Skulpturenboulevards, schockierte aber trotzdem die Öffentlichkeit, die sie als Sympathiebekundung für den Terrorismus interpretierte. Unmittelbar nach seiner Errichtung wurde das Kunstwerk durch Vandalismus beschädigt, und der Berliner Senat ließ es entfernen. Metzel, der von der Presse bedrängt wurde und zahllose anonyme Drohanrufe erhielt, war verzweifelt, da es nicht seine Absicht gewesen war, zu schockieren, sondern zu kommentieren. Er verließ Berlin und zog nach München.

Als Bildhauer versucht Metzel – mithilfe seines geschulten Auges für die gesellschaftspolitischen Themen seiner Zeit und mit einem besonderen Augenmerk auf den Komplexitäten der deutschen und internationalen Geschichte, Kunstgeschichte und Kultur –, die Zeit, in der wir leben, wiederzugeben und aktuellen Themen Sichtbarkeit zu verleihen und damit die Debatte über dringliche soziokulturelle Fragen anzuregen. Nach der anfänglichen Aufregung um die Skulptur 13.4.81 kanalisierte der Künstler die Reaktionen der Öffentlichkeit, indem er ein gewisses Maß an Abwertung und/oder Vandalismus vorwegnahm und sogar inszenierte. Sein Ansatz, der indirekt der „Context Art“ zugerechnet werden kann, wurde vom Künstler selbst als „Living Context“ bezeichnet.
Zu den jüngsten Ausstellungen von Metzels Arbeiten gehören: Livie Fine Art, Zürich (2021), Berliner Kindheit, Wentrup, Berlin (2020), Olaf Metzel, Bayerische Akademie der Schönen Künste, München (2020), shopping, Galerie Klüser, München (2019), In die Produktion, Edition Block, Berlin (2019), Olaf Metzel, Wentrup, Berlin (2019), Olaf Metzel. Jerg-Ratgeb-Preis 2018, Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen, Reutlingen (2018), Olaf Metzel und Heimo Zobernig, Galleria Gentili, Florenz (2018), Olaf Metzel, Museum of Art Ein Harod, Kibbutz Ein Harod, Israel (2018), Olaf Metzel – Reise nach Jerusalem, Pinakothek der Moderne, München (2017), enter the new, Produzentengalerie Hamburg (2017), #10 Olaf Metzel, mezzaterra11 – flat gallery, Belluno (2017), Plattenbau, Wentrup, Berlin (2017), Art Basel Feature, Basel (2016), Sixpack, Galerie Klüser, München (2016), Olaf Metzel – Hans von Marées. Eine Annäherung, Neue Pinakothek, München (2016), Deutsche Kiste, Neues Museum Nürnberg, Nürnberg (2016), Olaf Metzel, Deutsche Kiste, Neues Museum Nürnberg, Nürnberg (2015).
Metzel lebt und arbeitet in München.

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