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Patrick HICKEY


(1927 - 1998)

Patrick Hickey wurde 1927 in Bannu – früher Indien, heute Pakistan – geboren. Als Hickey noch ein Kind war, kehrte seine Familie nach Bedford, England, zurück. Sehr früh schon war Hickey kunstbegeistert und entschlossen, Künstler zu werden, traf allerdings die pragmatische Entscheidung, ein sichereres Fach zu studieren. Also zog er nach Irland, um am University College Dublin Architektur zu studieren (1948–1954). Nach seinem Abschluss arbeitete er bei dem Architekten Michael Scott, um Berufserfahrung zu sammeln.

Während dieser Lernzeit fing er an, den größten Teil seiner Freizeit der Kunst zu widmen. Dass nur ein Jahr nach dem Abschluss auf der Irish Exhibition of Living Art seine erste Ausstellung, „Wicklow Landscapes“, stattfand, ist ein Beleg für seine Hingabe. 1957 arbeitete Hickey erstmalig mit der Technik, die ein Synonym für seine Kunst werden sollte: Druckgrafik. In demselben Jahr erhielt er ein Stipendium der italienischen Regierung. Die acht Monate, die er in dem Mittelmeerland verbrachte, waren fruchtbar. In der Scuolo del Libro in Urbino lernte er die Techniken der Radierung und der Lithografie.

Obwohl der Aufenthalt in Italien relativ kurz war, bedeutete er doch einen Wendepunkt, da ihm zu dieser Zeit in Irland eine derartige Ausbildung und vergleichbare Chancen nicht zugänglich waren. Durch diese Erkenntnis wurde er angeregt, die Situation in seinem Heimatland zu ändern, und so gründete er 1961 das Grafikstudio in der 18 Upper Mount Street, Dublin, womit er einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der modernen Grafikkunst in Irland leistete. Hickey war die treibende Kraft hinter diesem Projekt und blieb bis 1970, als er die Verantwortung an Mary Farl Powers übergab, die führende Gestalt des Studios.

Da Hickey nach wie vor daran interessiert war, die Kunstausbildung in Irland deutlich zu verbessern, engagierte er sich im National College of Art and Design, nachdem er von der Leitung des Grafikstudios zurückgetreten war. Trotz komplizierter Arbeitsbeziehungen zu Fachkollegen und Mitarbeitern, mit denen er – vor allem, wenn es um Politik ging – selten einer Meinung war, wurde Hickey im Mai 1972 zum Vorstandsmitglied des Colleges ernannt.

In künstlerischer Hinsicht war – nach Italien – eine Reise nach Korfu eine bahnbrechende Erfahrung. Dort schuf er seine gerühmte Radierungsserie „Months“, die an ihrer häufig mit japanischer Druckkunst verglichenen dekorativen Linienzeichnung zu erkennen ist. Zu dieser Zeit kannte Hickey die traditionellen japanischen Motive nicht, später verliebte er sich aber in sie und wurde zu einem kenntnisreichen Sammler. Vielleicht war es diese Wertschätzung, die die Verfeinerung seiner eigenen Arbeit in den Serien Alphabet (1988) und Aesop’s fables (1990) zur Folge hatte.

1973 erhielt er die bedauerliche Diagnose einer Parkinsonerkrankung, was seinen künstlerischen Schöpfergeist allerdings nicht schwächte, sondern vielmehr ein Ansporn für neue Projekte war. Er nahm Lehraufträge an und unterrichtete am University College Dublin Kunstgeschichte und Italienisch (1980–1984), wurde 1986 am National College of Art and Design zum Leiter des Fachbereichs Malerei ernannt und bekam 1989 die Ehrenmitgliedschaft am Royal Institute of Architects of Ireland verliehen. Bis 1990 hatte sich sein Zustand so weit verschlechtert, dass er nicht mehr unterrichten konnte, noch 1997 richtete er jedoch eine Ausstellung aus.

Hickey verstarb 1998. Im Jahr 2000 fand in der Graphic Studio Gallery posthum eine Ausstellung seiner Landschaftsdrucke aus den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts statt.

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