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Paul WINSTANLEY


(1954)

Paul Winstanley wurde 1954 in Manchester geboren. Er studierte an der Lanchester Polytechnic in Coventry (1972–1973), am Cardiff College of Art (1973–1976) und an der Slade School of Fine Art (1976–1978).

Winstanley war mit Räumen des Modernismus des 20. Jahrhunderts vertraut und versuchte, die von ihnen ausgehende Strenge zu umgehen, indem er den dogmatischen Minimalismus mit den bildlichen Möglichkeiten der Fotografie vereinte. In seiner ersten Periode verzeichnete er einige große Durchbrüche: die Ausstellung von „Walkway“ bei der Whitechapel Open 1989 (wofür er den ersten Preis des Unilever Awards gewann), ein Jahr als Artist-in-Residence in Kettle’s Yard sowie die Beherbergung durch das Churchill College in Zusammenarbeit mit dem Newnham College, in deren Rahmen ihm das Old Lab in den Gärten als Atelier zur Verfügung gestellt wurde. Durch diese ermutigenden Anerkennungen erhielt Winstanleys Kreativität einen Schub, und er wurde in die Lage versetzt, persönlichere sprachliche Mittel zu erkunden. So kam es dazu, dass er einen ganz eigenen Stil ausprägte.

Erste Eindrücke davon konnte man schon Anfang der 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts gewinnen, als sich der Künstler auf Innenräume der Nachkriegszeit und andere Räume des funktionellen englischen Modernismus konzentrierte. Präsenz in der Leere, Flüchtigkeit und eine möglicherweise bevorstehende Veränderung sind bereits in diesen Werken manifest, die 1993 in der Ausstellung Driven Landscapes im Camden Arts Centre und 1997–1998 in der Art-Now-Ausstellung Annexe in der Tate, Millbank, gezeigt wurden.

Durch einen schweren Verkehrsunfall wurden diese im Werden begriffenen künstlerischen Gewissheiten verstärkt. Erkundungen der Beziehungen von Innen/Außen, die Andeutung einer Präsenz durch Abwesenheit und der Eindruck, dass „gerade etwas passiert ist“, sind auch Bestandteile der Serie Veil, mit der ein aufkeimender Neubeginn markiert wird. Damit einher ging eine Änderung der technischen Herangehensweise, gespanntes Leinen wurde zugunsten von Holz- und Aluminiumplatten aufgegeben.

Durch die angedeuteten, im Dunst liegenden Themen bezieht Winstanley den Betrachter zusätzlich in eine narrative Beziehung ein und lädt ihn ein, sich anzuschauen, was da ist, sich vorzustellen, was passiert ist, oder sich auszumalen, was als Nächstes geschehen könnte.

Von Winstanleys Ausstellungen sind folgende zu erwähnen: Maureen Paley/Interim Art, London (1994), Nathalie Obadia, Paris, und CRG, New York (beide 1995), Kerlin Gallery, Dublin (2002), John Moores, Liverpool (2004) und eine große Retrospektive seines Werks im Art Space, Auckland, Neuseeland (2008).

In letzter Zeit fanden unter anderem folgende Ausstellungen statt: After the War the Renaissance, 1301PE, Los Angeles (2020), Altered States, Vera Munro Gallery, Hamburg (2019), Paul Winstanley, Pilar Serra, Madrid (2018), Paul Winstanley, Alan Cristea Gallery, London (2018), Faith After Saenredam And Other Paintings, Kerlin Gallery, Dublin (2017), Art School: New Prints and Panel Paintings, Alan Cristea Gallery, London (2016), Art School, Mitchell-Innes & Nash, New York (2015), Art School, 1301PE, Los Angeles (2014), Art School, Kerlin Gallery, Dublin (2013) und Art School, Vera Munro Gallery, Hamburg (2013).

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