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Rainer FETTING


(1949)

Rainer Fetting wurde 1949 in Wilhelmshaven geboren. Nach einer Ausbildung zum Tischler und Erfahrungen als Bühnenbildner an der Landesbühne Niedersachsen schrieb sich der angehende Künstler an der Hochschule der Künste in Berlin ein (1972–1978, bei Hans Jaenisch). In den letzten Jahren seiner Ausbildung knüpfte Fetting ein Netzwerk mit aufstrebenden Künstlern und half bei der Gründung der Galerie am Moritzplatz.

Diese junge Gruppe, die den Spitznamen „Moritzboys“ trug und zu der Salomé, Bernd Zimmer, Helmut Middendorf, Anne Jud und Berthold Schepers gehörten, war empfänglich für die Farben und das Fluidum des Fauvismus. Die Gruppe ging schließlich in der international aufkommenden Bewegung Junge Wilde oder Neue Wilde auf, einer Bewegung der frühen 1980er-Jahre mit ihren Stadtszenarien, Porträts und Variationen des Themas der Berliner Mauer.

Fetting hatte die deutsche Hauptstadt jedoch dank eines Stipendiums des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst), mit dem er nach New York reiste (1978), schon vor diesem Umbruch verlassen. Die amerikanische Kulturmetropole sollte zu seinem zweiten Arbeits- und Wohnort werden. Beeinflusst von der formalen Freiheit und der anhaltenden Ausdruckskraft der amerikanischen Kunst, bestätigte Fetting seine Vorliebe für diese auf Emotionen beruhenden Vorbilder und schlug einen Weg ein, der von der kalten, industriell „gefertigten“ Ästhetik abwich, die für den Postminimalismus so typisch war. Obwohl er Stadtlandschaften bevorzugte, fanden immer wieder ausdrucksstarke Figuren den Weg in seine Gemälde und in sein Werk.

Ab 1984 trat die Skulptur in Fettings Schaffen stärker in den Vordergrund. Wieder einmal widersetzte sich der Künstler zeitgenössischen Trends und konzentrierte sich auf eine brutale, grobe Ästhetik. Heute ist der Künstler vielleicht am ehesten für sein späteres bildhauerisches Werk bekannt, vor allem durch die Van Gogh und Gauguin gewidmeten Hommagen.

Mit diesem Wandel ging ein erneutes internationales Interesse an seinem Werk einher, das ihm Ausstellungsmöglichkeiten in einigen der bekanntesten Galerien der Welt eröffnete: Bruno Bischofberger, Mary Boone, Yvon Lambert, Daniel Templon, Marlborough Gallery, New York, und Anthony d’Offay. 1981 nahm er an der Ausstellung A New Spirit in Painting teil, die von Christos M. Joachimides in der Royal Academy of Arts zusammengestellt wurde. 1984 nahm er an den Ausstellungen Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf und An International Survey of Recent Painting and Sculpture im MoMA, New York, teil. Im Jahr 1988 war er an der Ausstellung Refigured Painting: The German Image, 1960–1988 im Guggenheim Museum, New York, beteiligt.

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