Richard Texier wurde im Jahr 1955 in Niort geboren. Im Jahr 1973 zog er nach Paris, um an der École spéciale d’Architecture zu studieren, bevor er den Doktor in angewandter Kunst von der Université Panthéon-Sorbonne erhielt. Später ging er nach New York (im Jahr 1979), wo er das nomadische Schöpfungsverfahren begründete, das er „Ateliers Nomades“ nannte. Dieses konnte er im Laufe seiner Reisen auf weitere Orte auf der ganzen Welt ausweiten: Kulturhaus in Moskau (1992); La Manufacture des Œillets, Ivry-sur-Seine (1993); Villa Noailles in Hyères (1998); Starrett-Lehigh-Gebäude in Chelsea, New York (2002); Leuchtturm von Cordouan (2003); Alte Liu-Gießerei in Shanghai (2004); Rangun in Myanmar (2012).
Das einzigartige Werk von Texier orientiert sich künstlerisch an der Astronomie; insbesondere die Lehrbücher der ersten Astronomen und die Magie der Küstenlandschaft haben ihn beeinflusst. Das von Thomas Burnet im 17. Jahrhundert verfasste Buch Telluris Theoria Sacra, ein Text über geologische Prozesse und die Entstehung des Universums, ist ein gutes Beispiel für diesen Einfluss. Die Werke von Texier auf Papier sind als „Territorien“ konzipiert, die er erkundet – als Ausschnitte des Universums, die er mit dem Betrachter teilt. Er lädt die Menschen ein, im Labyrinth seiner Gedanken den Weg zu gehen, der den Sinn offenbart.
Er stellte seine Werke erstmals 1982 auf der internationalen Messe für zeitgenössische Kunst (Foire Internationale d’Art Contemporain) in der Galerie Claudine Bréguet aus. Im Jahr 1989 gab der französische Staat im Rahmen des 200. Jahrestags der Französischen Revolution eine Reihe von Wandteppichen zum Thema Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 in Auftrag. Die Werke waren in der Opéra Bastille, dem Arche de la Défense, der Nationalversammlung, dem Musée départemental de la tapisserie d’Aubusson, dem Europäischen Parlament und dem Musée du Luxembourg in Paris zu sehen.
Neben einer Reihe von Skulpturen hat er seit 1992 vor allem Fabelwesen aus Bronze geschaffen, die seine Interpretation des Begriffs der Hybridisierung darstellen. Die aktuellen Werke von Texier beruhen nach wie vor auf seiner kreativen Strategie, die als „Pantheo Vortex“ bekannt ist und die eine künstlerische Erkundung der Fabelwelt und der Schönheit der Welt darstellt.
Texier hat eine Reihe von Auszeichnungen erhalten, darunter insbesondere folgende: nationaler Verdienstorden (Ordre National du Mérite), verliehen im Jahr 2016; Zulassung zum offiziellen Marinemaler (Peintre officiel de la Marine), verliehen im Jahr 2015, und Orden der Künste und der Literatur (Ordre des Arts et des Lettres), verliehen im Juli 2014.
Im 21. Jahrhundert fanden folgende Einzelausstellungen statt: Sculptures, Galerie Artcurial, Paris, Frankreich (2000); Galerie J. Bastien-Art, Brüssel, Belgien (2001); Suite des droits de l’homme, 7 tapisseries d’Aubusson, Musée du Président-Jacques-Chirac, Frankreich (2002); Nomadic Atelier, Galerie Atelier 14, New York, USA (2002); Les îles de la destinée, Galerie Tessa Herold, ARCO, Madrid, Spanien (2004); Réalisation de 8 vitraux, Abtei von Trizay, Trizay, Frankreich (2004); China Art Museum (Shanghai Meishu Guan) in Shanghai, China (2005); Cinq grandes sculptures en bronze, Grand Palais, Paris, Frankreich (2006); Opere recenti, Galleria San Carlo, Mailand, Italien (2007); Paintings on Chinese Nautical Charts – New York by Richard Texier, Alice King Gallery, Hongkong (2007); Créatures mythiques, M Art Center Shanghai, China (2008); Theoria Sacra, Galérie Pierre Levy, Paris, Frankreich (2011); Governor’s Residence, Rangun, Myanmar (2012); 11 sculptures monumentales sur Orchard Road, Singapur (2013); Pantheo-Vortex, Galérie Guy Pieters, Saint-Paul-de-Vence, Frankreich (2014); Lumière, Galerie Downtown, Paris, Frankreich (2019).
Texier lebt und arbeitet in Paris.