Rik Slabbinck wurde 1914 in Brügge geboren. Er besuchte von 1933 bis 1935 Abendkurse an der Akademie der Schönen Künste in Brügge und an der Kunstschule Sint-Lucas in Gent. Zwischen 1936 und 1938 arbeitete er als Assistent im Atelier von Constant Permeke, wo er Begeisterung für den belgischen Expressionismus entwickelte. 1945 gründete er die Bewegung „la Jeune Peinture belge“ und stellte mit der Gruppe zwei Jahre später seine Werke aus. In Brüssel pflegte er häufig Umgang mit den Mitgliedern der Gruppe „La Route Libre“ und nahm an verschiedenen „Apport“-Ausstellungen teil. Zwischen 1936 und 1979 unterrichtete er am Höheren Institut der Akademie der Schönen Künste in Antwerpen (NHISKA).
Obwohl er den Grundsätzen des belgischen Expressionismus treu blieb, entwickelte sich Slabbincks Werk während seiner Laufbahn in subtiler Weise weiter. Zuerst war der Maler entschieden gegen die Vorherrschaft der Monochromie und den Hang zu übermäßigen Deformationen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Fuß fassten. Im Gegensatz dazu bevorzugte er warme Töne und spielte mit Schatten, indem er feinfühlig Anleihe bei der Chiaroscuro-Malerei nahm.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss er, seine Methode zu verjüngen, und sich mehr der Struktur zu widmen. Er gab die perspektivische Malerei größtenteils zugunsten flächiger monochromer Schattierungen auf – ein Effekt, den er durch den Einsatz der Spachtel, ein von ihm nunmehr vorrangig genutztes Werkzeug, erzielte. In weitere Folge setzte er Farben, die davor figurativ und somit von gegenständlichen Motiven bestimmt waren, dazu ein, um auf den Bedarf der Komposition nach Struktur zu reagieren. Diese Veränderung wird oft als ein Wandel vom Expressionismus zum Fauvismus beschrieben.
Er war sowohl 1940 als auch 1943 Zweitplatzierter für den Rompreis (in Belgien). 1984 wurde ihm der Oleffe-Preis verliehen.
Zu seinen Einzelausstellungen zählen u. a.: Gent (1936), Antwerpen (1936); Retrospektive, Groeningemuseum, Brügge, (1964); Retrospektive, Antwerpen (1979); Rik Slabbinck, peintre soleil de Flandres, Candelaerhuys, Brüssel, (2002); Rik Slabbinck, Galerie Albert I, Brüssel, (2011).
Zu seinen Gruppenausstellungen zählen u. a.: Salon Annuel Apport, Brüssel (1940–1943); La Jeune Peinture Belge, Galerie Plaats, Den Haag (1946); La Jeune Peinture Belge, Galerie Van Lier, Den Haag (1947); die Biennale von Venedig (1948, 1958); die Biennale von Sao Paolo (1951); die Biennale von Menton (1953); Belgische schilderkunst van 1890-heden, Centraal Museum Utrecht (1966); Slabbinck – André Lopez, Casino Kursaal Oostende (1994).
Er vertrat Belgien bei verschiedenen internationalen Biennalen: Biennale von Venedig (1948 und 1958); Biennale von Sao Paulo (1951) und Biennale Menton (1953).
Slabbinck verstarb 1991.