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Rodolfo ZILLI


(1890 - 1976)

Rodolfo Zilli wurde 1890 in Nimis geboren. In die Fußstapfen seines Vaters, einem Steinmetz, tretend, zog er nach Deutschland. Dort besuchte der junge Rodolfo die Akademie der Bildenden Künste in München, wo er bei Wrba studierte.

Während des Krieges dient er als bersagliere im 11. italienischen Regiment und zeichnete sich in Libyen in berühmten Schlachten aus, wofür ihm die militärische Tapferkeitsmedaille am blauen Band verliehen wurde.

Später reiste er durch Italien, Frankreich, Griechenland und Afrika. Seine Aufenthalte in Griechenland, Tripolis und Bengasi erwiesen sich als besonders prägend. Diese veranlassten ihn, über die griechische und römische Kunstproduktion, insbesondere über die Praxis der Verleihung von Ehren- und Erinnerungsmedaillen, nachzudenken.

Nach einem Aufenthalt in Paris ließ sich Zilli im Schloss Lannach in der Nähe der Stadt Graz nieder, die ihm die Ehrenbürgerschaft verlieh. Besondere Anerkennung erhielt der Künstler für seine Porträts, die von der Macht des Adels und der Pracht römischer Medaillen inspiriert waren. In seinen Porträts vermischen sich Ähnlichkeit und Beschwörung, was die moralische Verfasstheit des Individuums durchschimmern lässt. Zu seinen bemerkenswertesten Büsten und Skulpturen zählen neben vielen anderen jene von Kardinal Giovanni Urbani, Papst Johannes XXIII., Papst Pius X., ein Bronze-Flachrelief von Robert Schuman (heute auf seinem Grabstein an der Kirche St. Quentin nahe Metz), Rudolf Palgen, Gaetano Martino und ein Bronze-Flachrelief von Hans Furler.

Zusätzlich zu seinen Porträts huldigte er der Kunst durch große Zyklen, von denen drei besonders bemerkenswert sind. Der erste ist ein von Dante inspirierter Zyklus von rund 30 Skulpturen und 50 großen Farbgrafiken, bei denen der Künstler sich von den Einschränkungen feierlicher Ehrenmale freispielte, seiner schwärmerischen Inspiration und der Originalität seiner Formensprache freien Lauf ließ und sich auf die Kunst der griechischen Antike und den Impressionismus der Moderne bezog. Der zweite dieser Zyklen dreht sich um die Themen Genesis und Apokalypse. Beim dritten Zyklus handelt es sich um eine ambitionierte Serie, die sich mit großen Europäern befasst.

Leider blieben die letzten beiden Zyklen unvollendet, da der Künstler 1976 verstarb. Dennoch ist der Großteil seines Werks im Zilli-Museum in Schloss Stainz bei Graz ausgestellt, das von den steiermärkischen Behörden betreut wird.

Das Gesamtwerk und das Archiv des Künstlers werden von seiner Nichte Carolina Zilli verwaltet.

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