Roger Louis Chavanon wurde 1937 geboren. Nach seinem Studium der bildenden Künste widmete sich der Künstler der Kunst in allen ihren Ausprägungen und schuf Werke als Maler, Graveur, Bildhauer und Medailleur. Er weigert sich, sich einer bestimmten Strömung anzuschließen, so dass sein Werk sich dem Klassizismus zuschreiben lässt, zugleich jedoch auch zu einem gewissen Grad der Moderne angehört.
Das Zeichnen war als Schlüsseltechnik die Grundsäule von Chavanons Schaffen. Seine ganz persönliche Art der Linienführung, die als solche sofort erkennbar ist, verleiht den Gemälden einen gewissen Rhythmus, lässt ihre Farben erstrahlen und gibt ihnen Struktur. Das Ergebnis ist ein expressionistisches Bild, dessen Linien ähnlich der Kalligrafie die Emotionen bildlich zum Ausdruck bringen.
Der weibliche Körper spielt eine zentrale Rolle in Chavanons Werk. sinnlich, animalisch, kraftvoll – seine Darstellungen sind vieldeutig und ganzfigurig. Die Bewegungen des Schaffenden wie der Abgebildeten sind erhaben, und doch synthetisch zugleich. Sie ergeben im Zusammenspiel eine transfigurative Vision im stetigen Wandel. In seinen Werken, die sich mit mythischen Tieren und nackten Körpern auseinandersetzen, überdenkt Chavanon immer wieder seine Herangehensweise und sagt sich in seiner Interpretation von äußeren Einflüssen los. Diese Philosophie gilt für Chavanons Zeichenstil und findet sich in seinen detaillierten Medaillen, skulpturalen Ensembles, monumentalen Fresken, Buchillustrationen, Radierungen und Lithografien wieder.
Chavanon ist 2010 verstorben.