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Serge KANTOROWICZ


(1942)

Serge Kantorowicz wurde 1942 in Paris geboren. Nach der tragischen Deportation seiner Eltern nach Auschwitz-Birkenau wuchs er bei seiner Großmutter auf – ein Trauma, das den Künstler während seiner gesamten Laufbahn begleitete.

Er studierte Zeichnung und Radierung am Lycée Saint-Étienne des arts graphiques und war ab 1962 Gasthörer an der École des beaux-arts de Bruxelles. Nachdem er seine technischen Fähigkeiten entwickelt hatte, fand er eine Anstellung in der Werkstatt von Maeght und später in einer Werkstatt, die er mit seinem Cousin Sam Szafran teilte. Dies bot ihm die Möglichkeit, mit bzw. für Riopelle, Joan Mitchell, Henri Michaux, Miro, Calder, Giacometti und Vasarely zu arbeiten.

Das Jahr 1973 stellt für Kantorowicz einen Wendepunkt dar, denn es ist der Zeitpunkt, an dem er beschließt, sich ganz seiner Kunst zu widmen. Er ist bereits ein Meister der Gravur und der Radierung und erforscht diese Praktiken in all ihren Formen: auf Holz, auf Leder, als Lithographie und als Siebdruck. Er ist ein hervorragender Zeichner, der die Lektionen und künstlerischen Fortschritte von Toulouse-Lautrec und Edward Munch verinnerlicht hat, die ein Gleichgewicht zwischen Leichtigkeit und innerer Unruhe schaffen. In der Malerei kanalisiert er eine explizite Kraft, die an die überspitzte Sensibilität von Emil Nolde erinnert.

Von Anfang an figurativ, hat sich Kantorowiczs Werk dennoch an eine Neoabstraktion herangewagt (inspiriert von der New Yorker Schule), die sich von der Last der Ähnlichkeit befreit, um eine universelle und manchmal enzyklopädische oder expressive Sammlung von Erinnerungen, Traumata und Sorgen hervorzurufen.

Als ständiger Leser und Schüler hat Kantorowicz nie aufgehört, die Grenzen des Ausdrucks zu überschreiten. In seiner eigenen Malerei betreibt er eine regelrechte „mise-en-abyme“, indem er sich auf kulturelle Meister aller Genres beruft: Thematische Ausstellungen über Victor Hugo, die Verwendung von Figuren, die von Balzac inspiriert sind, die oneirischen Welten von Kubin, die Absurdität von Kafka, die Universen von Kantor und Shulz, um nur einige zu nennen.

Seit 1977 hat Kantorowicz seine Werke in zahlreichen Galerien und Museen in aller Welt ausgestellt: Galerie Nina Dausset (Paris), Europäisches Parlament (Luxemburg), Galerie Krikhaar (Amsterdam), Galerie Georges Fall (Paris), American Hebrew Congregation (New York), Maison de Balzac (Paris), Museum Victor Hugo (Paris), Galerie Pascal Gabert (Paris) und La Non-Maison (Aix-en-Provence).

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