Skip to main content

Siegfried RISCHAR


(1924 - 2009)

Siegfried Rischar wurde 1924 in Aschaffenburg geboren. Obwohl er schon in der frühen Schulzeit eine künstlerische Begabung aufwies, führten schwierige Umstände dazu, dass seine Talente zunächst ungenutzt blieben. Während des Zweiten Weltkriegs diente der angehende Künstler bei der Marine. Trotz der Verantwortung und der Belastung fand er Zeit für Kreativität, illustrierte das Tagebuch des Kapitäns mit Zeichnungen und besuchte als Gaststudent die Zeichenschulen in Riga und Gotenhafen (heute Gdynia in Polen). Nach langem Zögern schrieb er sich 1948 als Student an der Hochschule für bildende Künste in Frankfurt/Main ein, brach das Studium aber schließlich aus finanziellen Gründen ab. Dennoch konnte er seine künstlerische Begabung als Grafiker und Chefdekorateur in einem Kaufhaus in seiner Heimatstadt Aschaffenburg ausleben.

Im Jahr 1958 wurde er dann endgültig freischaffender Künstler. Von da an widmete er sich ganz seinem Metier und lebte von seiner Kunst. In Form von Studienreisen (USA, Indien, Kanada, Alaska, Griechenland, Italien und Jugoslawien) bildete er sich weiter, was sich in den in dieser Zeit entstandenen Werken niederschlug. Stilistisch ist Rischars Werk vom Symbolismus und vom Jugendstil beeinflusst, hat sich aber zu einer persönlichen Ausprägung des Surrealismus entwickelt, die auf literarische oder mythologische Quellen zurückgreift. Die meisten Werke sind in gewisser Weise ätherisch und neigen zu alptraumhaften Sequenzen, die von einem Gefühl der Bedrohung und des Schreckens durchdrungen sind.

In den letzten Jahren seiner Karriere wurden seine Ausdrucksweise und seine Farbpalette heller und freundlicher, obwohl die Themen immer intimer oder politisch brisanter wurden.

Einen großen Teil seines Werkes machten Auftragsarbeiten an und in weltlichen und kirchlichen Gebäuden, Fassadenbilder und Wandfriese aus, die ihm in schwierigen Zeiten den Lebensunterhalt sicherten.

Im Laufe seiner Karriere wurden ihm folgende Auszeichnungen verliehen: Kulturpreis der Stadt Aschaffenburg (2001) und Kunstpreis der Lions Clubs aus München (2008).

Rischar verstarb 2009. Nach seinem Tod wurde sein Atelier von seinem Sohn, dem Bildhauer Otto Gentil, übernommen.

Sammlung entdecken

nach Herkunftsland

nach kunstschaffender Person