Ulla-Maija Vikman wurde 1943 in Oulu geboren. Sie studierte an der School of Arts and Crafts (1968) und an der Helsinki University of Art and Design, wo sie 1974 ihren Abschluss machte. Seitdem ist sie zu einer der führenden Vertreter Finnlands im Bereich der Textilkunst geworden.
Die Künstlerin erklärt, dass Material für ihren kreativen Prozess von zentraler Bedeutung ist: Meine Inspiration ist das Material selbst. Die vertikalen Fäden haben ihren eigenen natürlichen Rhythmus, der durch die horizontalen Muster ergänzt wird. Wie ein Geflecht basieren die Arbeiten auf vertikalen und horizontalen Elementen. Obwohl der Arbeitsbereich frei bemalt werden kann, bleibe ich meist bei horizontalen Streifen. Dies könnte der Einfluss der Webtradition sein, oder sie könnte durch mein Bedürfnis nach Harmonie verursacht werden – oder vielleicht ist es Teil meiner „Sprache“.
Vikman bevorzugt Viskose wegen ihrer Fähigkeit, zu glänzen und Licht sowie lebhafte Farben zu reflektieren, und verwendet sie als Leinwand. Senkrecht aufgehängte Fäden werden zuvor in mehreren Zyklen bemalt, gewaschen und gefärbt.
Der einzigartige Umgang mit Material beeinflusst auch die Art und Weise, wie Vikman ihre Arbeit präsentiert. Ihr Ziel ist es, den Eindruck eines frei fallenden Kunstwerks zu erwecken, so dass sie sie in einer gewissen Entfernung von der Wand aufhängt, die oft hoch ist. „Die kleinste Brise oder der geringste Luftzug bringt die Fäden in Bewegung und beeinflusst sowohl das Licht als auch die Form des Werks. Dieser kinetische Effekt erweckt das Werk in seiner Umgebung zum Leben“.
