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Vic GENTILS


(1919 - 1997)

Vic Gentils wurde 1919 in Ilfracombe geboren. Er studierte zwischen 1934 und 1938 an der Antwerpse Koninklijke Academie voor Schone Kunsten und vertiefte seine Ausbildung dann von 1940 bis 1942 am Hoger Instituut derselben Akademie. Der oftmals in die Surrealisten-Schublade eingeordnete Gentils war eigentlich an einer Vielzahl von Trends interessiert, die das 20. Jahrhundert kennzeichneten: am Expressionismus, an Informel, Neo-Surrealismus und dem belgischen neuen Realismus. Mit seinem Engagement in der Szene kann seine grundlegende Rolle in der Gruppe G-58 erklärt werden, die er zusammen mit seinem belgischen Künstlerkollegen Pol Mara gründete.

Sein Wissen um nationale und internationale Praktiken der Avantgarde half Gentils, sich in dieser reichen Geschichte zu positionieren. Allerdings ist es ein ganz bestimmtes Kunstwerk, das ihm seinen Platz in der belgischen Kunstgeschichte sicherte. Nachdem er die Malerei aufgeben und sich der Bildhauerei zugewandt hatte, vergaß Gentils nicht die Maler, denen Belgien sein jüngeres kulturelles Erbe verdankte. Bekannt wurde er anfangs durch Reliefs, die von Louise Nevelson inspirierte waren. Er liebte Holz und verwendete auch ganz unerwartete, aus diesem Material gefertigte Teile, etwa eines Klaviers sowie Tisch- und Stuhlbeine oder Hutformen.

1984 schuf er eine dreidimensionale Neuinterpretation einer Radierung des berühmten Künstlers James Ensor aus dem Jahr 1889 mit dem Titel Ensor et ses squelettes veulent se chauffer. Mit seinem zum Schmunzeln verleitenden Humor (den er mit Ensor gemeinsam hatte) schaffte es Gentils, seine eigene Persönlichkeit und sein eigenes Empfinden mit diesem Kunstwerk zu vermitteln, das letzten Endes eine Hommage darstellt. Seit damals ist dieser ironische Aspekt das Markenzeichen seines Œuvres.

Gentils wurde zum Offizier des Leopoldsordens und zum Ritter des Kronenordens ernannt. 1993 wurde er von König Albert II in den Ritterstand erhoben.

Gentils verstarb im Jahr 1997 in Aalst.

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