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Vítor POMAR


(1949)

Vítor Pomar, Sohn des Malers Júlio Pomar, wurde 1949 in Lissabon geboren. Er studierte Kunst an der Schule für bildende Künste in Porto (ESBAP, 1966–1967) und an der Schule für bildende Künste in Lissabon, bevor er sich auf verschiedene Reisen begab, die sein Verständnis und seine Praxis des künstlerischen Ausdrucks nährten.

Kurz nach seiner ersten Einzelausstellung in der Galeria Quadrante in Lissabon brach er in die Niederlande auf (unter anderem, um eine Einberufung zum Wehrdienst zu vermeiden) und blieb dort bis 1985. Dort studierte er an der Freien Akademie in Den Haag und an der Kunstakademie Rotterdam, erwarb seinen Abschluss 1973 und lehrte danach an ersterer Malerei (1973–1974). Dank eines Stipendiums des niederländischen Kulturministeriums machte er danach in Mexiko (1974), New York (1982) und Amsterdam (1982–1985) Station.

Diese Zeit in Pomars Laufbahn war eine der persönlichen und künstlerischen Weiterentwicklung. Sein ziemlich einzigartiger kreativer Prozess, in dem er Experimentalismus und Spiritualität (vornehmlich Buddhismus und Meditation, wobei letztere einen grundlegenden Teil des Prozesses darstellt) in seinem forschenden Zugang zur Malerei vereint, festigte sich. Während er sich immer mehr vom schwarzweißen abstrakten Expressionismus wegbewegte und sich einer multimedialen und mehrfarbigen Praxis zuwandte, die auch die Fotografie mit einschloss, tüftelte der Künstler an seinem Ansatz und modernisierte ihn.

Zurück in seinem Heimatland Portugal (1985) nahm sich Pomar eine künstlerische Auszeit, um sich institutionellen Unternehmungen zu widmen. Er gründete die Kulturvereinigung Álvaro de Campos in Tavira und leitete diese von 1987 bis 1989. Nach Wiederaufnahme seiner künstlerischen Erkundungen wurden diese noch experimenteller.

Wichtige Ausstellungen markierten und begleiteten Pomars Karriere. 1977 nahm er an der Ausstellung Alternativa Zero („Null Alternative“) teil, deren Sichtbarkeit ihm 1980 zu einer wichtigen Malereiausstellung in der Calouste-Gulbenkian-Stiftung verhalf. 2003 erhielt er den Preis für neue Künstler der EDP-Stiftung, eine Auszeichnung, auf die kurz danach eine Ausstellung ausgewählter Werke aus seinem Œuvre im Museum für zeitgenössische Kunst Serralves in Porto folgte. 2007 wurde im Asa-Verlag (nunmehr im Besitz von Leya) die erste große zweibändige Retrospektive zum Werk des Künstlers in den verschiedenen Bereichen veröffentlicht: Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur und Video. Teil der Publikation waren einerseits drei lange Essays von Pomar, in denen er seine ästhetische Erfahrung und seine Überlegungen zur conditio humana theoretisch und philosophisch erklärt, und andererseits eine Anthologie von Texten des Künstlers. 2011 organisierte das Centro de Arte Modern der Calouste-Gulbenkian-Stiftung eine vollständig Pomars Film- und Videoschaffen gewidmete Retrospektive.

Zu den Einzelausstellungen seither zählen unter anderem: Unsurpassable/Imbatível, Palácio Anjos, Oeiras (2021); Moral da História, Sismógrafo, Porto (2020); Mind in Cave, Greene’s Tutorial College, Estoril (2017); O Silêncio do Coração, Ar.Co, Lissabon (2017); Spontaneous Fruition, Galeria Pedro Cera, Lissabon (2017); Vítor Pomar. O carro à frente dos bois, Galeria Sete, Coimbra (2016); apparent but nonexistent, Galeria Pedro Cera, Lissabon (2014); Karma Mudra, Guarda (2012); Uma Pátria Assim…, EDP, Museu da Electricidade, Lissabon (2012); Os Atributos do Ar, Galeria Bloco 103, Lissabon (2011); Nada para fazer nem sítio aonde ir, Centro de Arte Moderna, Calouste-Gulbenkian-Stiftung, Lissabon (2011).

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