Walter Nobbe wurde 1941 in Malang (Indonesien) geboren. 1950 zog seine Familie in die Niederlande. Er studierte bis 1964 an der Koninklijk Academie van Beeldende Kunsten (Königliche Akademie der bildenden Künste) in Den Haag. Gemeinsam mit Pat Andrea, der sein Studium ein Jahr nach Nobbe abschloss, mietete er ein Atelier. Immer, wenn er nicht Kunst unterrichtete bzw. lehrte (anfangs im sekundären Bildungsbereich und später, von 1969 bis 1973, an der Willem de Kooning Academie (vormals Academie van Beeldende Kunsten (Akademie der bildenden Künste)) in Rotterdam) experimentierte er dort in rastloser Weise und war schöpferisch tätig.
Er hatte seine erste Ausstellung 1966 in der Galerie 20 von Felix Valk in Arnhem. Nobbes Arbeiten waren gemeinsam mit jenen seines Atelierkollegen Pat Andrea ausgestellt, der lebenslang sein Freund blieb, obwohl die beiden Künstler mit ihrem Œuvre und ihren Karrieren unterschiedliche Wege einschlugen (wenngleich sie in diesen frühen Jahren beide stark vom Werk ihres Lehrers Co Westerik beeinflusst waren). Die beiden waren gemeinsam mit Peter Blokhuis Mitbegründer der Kunstgruppe ABN, die als Nieuwe Haagse Realisten bekannt wurde.
Im Jahr 1971, nachdem er das Königliche Malereistipendium erhalten hatte, machte er die ersten Entwürfe für Bühnenbilder und Kostüme für das Nederlands Dans Theater. 1973 begann eine lange Zusammenarbeit mit diesem Tanztheater. Er arbeitete zuerst für Cliff Keuter, dann für Jiří Kylián und später für Nacho Duato. Außerhalb der Niederlande arbeitete er oft mit Christopher Bruce für Tanzensembles auf der ganzen Welt, darunter die Rambert Dance Company (vormals Ballet Rambert), das English National Ballet (vormals London Festival Ballet), das Cullberg Ballet, das Gulbenkian Ballet und das Houston Ballet.
Was die Technik betrifft, orientierte sich Nobbe an der Vergangenheit, insbesondere an der italienischen Renaissance oder den flämischen Primitiven, um seine Technik des Malens auf Holztafeln, die er dehnbaren Materialien wie Leinwand oder anderen Textilgeweben vorzog, zu verfeinern. In thematischer Hinsicht nehmen Kinder einen besonderen Platz im Repertoire des Künstlers ein. Teilweise inspiriert von Besuchen bei seinem Bruder, der in einem Heim für geistig behinderte Kinder lebte, stellte deren Naivität und Optimismus ein neutrales Prisma dar, durch das er die sie umgebende Welt darstellte.
Nobbe verstarb 2005.
