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Włodzimierz PAWLAK


(1957)

Włodzimierz Pawlak wurde 1957 in Korytów geboren. Nach seinem Besuch einer technischen Sekundarschule (1972–1978) bewarb er sich um ein Studium bei der Fakultät für Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Warschau (1979–1980). Schließlich wurde er an der Einrichtung aufgenommen, studierte in den nächsten fünf Jahren in verschiedenen Ateliers und machte 1985 seinen Abschluss. Bereits im Jahr darauf begann er, am Fachbereich Industriedesign der Akademie zu unterrichten.
Noch als Student schloss er sich Ende 1982 dem Kollektiv Gruppa an und nahm an den meisten Ausstellungen dieser Künstlergruppe teil. Ab 1984 brachte er die Gruppa-Zeitschrift Oj dobrze już mit Gedichten, Manifesten und Ähnlichem heraus. Durch diese Anregungen und seine Entwicklung auf intellektuellem Gebiet etablierte er sich als Künstler, der auf die gesellschaftlichen und politischen Verwicklungen zur Zeit des Kriegsrechts sensibel reagierte und sich metaphorisch über sein unmittelbares und mittelbares Umfeld äußerte.
In den späten 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts wandte er bei einer Reihe von Gemälden – Nie mówię, nie widzę, nie słyszę („Nicht sprechen, nicht sehen, nicht hören“), Skąd przychodzimy, kim jesteśmy, dokąd idziemy („Woher kommen wir, wer sind wir, wo gehen wir hin“) und Łamanie szklanych rurek („Zerbrechen von Glasröhren“) – ein Verfahren an, bei dem Kompositionen mit einer Farbschicht übermalt werden und das ursprünglich beim Transport und zur Konservierung von Gemälden zum Einsatz kam. Diese Technik setzte er in radikaler Weise bei der Serie Nie mówię, nie widz (1987–1988) ein, bei der er grafische Raster aus Ideogrammen, Tabellen, Karten, Symbolen für Wissen und Kultur sowie erkennbaren Gegenständen nutzte.
Unmittelbar auf diesen Zyklus folgte eine Periode, in der Pawlak formell homogene, weitgehend abstrakte Kompositionen schuf. Parallel dazu fertigte er Collagen aus gebrauchten Farbtuben, zerbrochenen Stiften, Eintrittskarten, Rechnungen, Streichholzschachteln, Postkarten und verschiedenen anderen Gegenständen an.
In den frühen 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts schuf Pawlak eine Serie monochromatischer Gemälde, bei denen der Farbe die zentrale Bedeutung zukam. Die Serie begann mit der Farbe Weiß (einer Farbe, die weitere Phasen dieses Prozesses inspirieren sollte) und wurde später auf andere Farben ausgeweitet. In diesem Jahrzehnt interessierte sich Pawlak zunehmend für die Kunst und Theorie polnischer Konstruktivisten wie Katarzyna Kobro, Władysław Strzemiński und Kazimierz Malewicz. 1990 erhielt Pawlak den Grand Prix beim Festival international de la peinture in Cagnes-sur-Mer.

Pawlak lebt und arbeitet in Korytów und Warschau.

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