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Zofia KULIK


(1947)

Zofia Kulik wurde 1947 in Breslau geboren. Sie studierte an der Akademie der Schönen Künste in Warschau, wo sie eine stark persönlich geprägte Art der Fotografie entwickelte. Von 1971 bis 1987 produzierte sie in Zusammenarbeit mit Przemysław Kwiek unter dem Namen KwieKulik Gemeinschaftswerke.
Diese filmischen und fotografischen Werke waren vom Konzept der „offenen Form“ beeinflusst, das von dem polnischen Architekten Oskar Hansen entwickelt worden war. In einer weiteren Serie unter dem Titel Activities with Dobromierz (1972–1974) nahm das Paar sein Privatleben mit seinem Sohn als Hauptdarsteller auf und stellte es in Kontrast zum damaligen totalitären Regime in Polen. In dieser Serie wurden osteuropäische feministische Bewegungen in den Vordergrund gestellt und das Privatleben nicht als Gefängnis, sondern als Bereich für Ausdruck und Kreativität und damit für den Widerstand gegen das kommunistische Regime präsentiert. Aufgrund dieser Botschaft sowie der verschiedenen Initiativen, die das Paar im Laufe der Jahre organisiert hatte, geriet es in Schwierigkeiten. 1975 wurde den beiden aufgrund ihrer politischen Überzeugungen die Ausreise aus Polen untersagt.
Ab 1987 widmete sich Kulik Einzelarbeiten im Bereich der Fotografie, bei denen hauptsächlich geometrische Schwarzweißmuster mit orientalischem Einschlag im Mittelpunkt standen. Kulik zeigt ihre Vorliebe für zentral ausgerichtete Kompositionen, Symmetrie, Ordnung, Vervielfältigung und figürliche Ornamente. Sie nutzt ein kaleidoskopartiges Verfahren, insbesondere bei ihren zahlreichen lebensgroßen Selbstporträts, in denen sie Kleidung aus Hunderten von Fotos von Miniaturkörpern trägt (The Gorgeousness of the Self, 1997). Bis heute ist ihre Arbeit durch eine feministische Perspektive geprägt. Seit 2008 kümmert sich die Künstlerin hauptsächlich um ihr Gesamtwerk und das KwieKulik-Archiv.
Zu ihren bedeutendsten Ausstellungen zählen insbesondere: Freie Internationale Universität, Düsseldorf (1981), Wizualne idiomy socwiecza, Mała Galeria ZPAF, Warschau (1989), Wanderlieder, Stedelijk Museum, Amsterdam (1991), Frontiera 1/92, Bozen (1992), Europa, Europa, Bonn (1994), Biennale Kwangju, Südkorea (1995), 47. Biennale Venedig (1997), Od Syberii do Cyberii, Polen (1998), L’Autre Moitie de l’Europe, Galérie Nationale du Jeu de Paume, Paris (2000), Autoportrety i Ogród, Galeria Le Guern, Warschau (2004), Od Syberii do Cyberii, Zachęta Narodowa Galeria Sztuki, Warschau (2004).

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