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Mario SCHIFANO


(1934 - 1998)

Mario Schifano wurde 1934 in Homs in Libyen geboren. Seine Familie wurde während des Zweiten Weltkriegs nach Rom umgesiedelt. Der Künstler, der sich bereits in jungen Jahren autodidaktisch bildete und beruflich als Keramik-Restaurator tätig war, verfolgte einen postmodernen, metakritischen Ansatz, womit er sich mitten im Zentrum der wichtigsten Bewegung dieser Zeit positionierte. Seine Kreativität ließ sich jedoch nicht durch bestimmte Stile einschränken, wie seine Erfolge als Filmemacher und Rockmusiker zeigen.

Ein Großteil seiner persönlichen Formensprache kristallisierte sich in den 1960er-Jahren heraus, ein Jahrzehnt, das von Begegnungen und Entwicklungen geprägt war. 1962 nahm er an der Ausstellung New Realists in der Sidney Janis Gallery in New York teil, in der sich sein Zugehörigkeitsgefühl zu Pop-Art-Künstlern wie Andy Warhol und Roy Lichtenstein zeigte. In dieser Zeit schuf er informelle Materialcollagen in Impastotechnik mit höchstens einer oder maximal zwei Farben. Etwa in der Zeit dieser Ausstellung begann Schifano, sich die Bildersprache der Werbung und der Medien anzueignen. Diese poppigen Arbeiten, bei denen der Einfluss von Jim Dine und Franz Kline zunehmend offensichtlich wurde, stellte er auch in New York aus.

Später schloss er sich der Gruppe Scuola Romana an, der auch Franco Angeli und Tano Festa angehörten. Berauscht von den Anregungen des Kulturlebens und seinem künstlerischen Umfeld geriet Schifano in die Drogenabhängigkeit, was ihm den Spitznamen maledetto – „der Verfluchte“ einbrachte.

In der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre begannen Fernsehen, Kino und die Performance-Kunst Schifanos Interesse zu wecken. Mit dem Gitarristen Urbano Orlandi gründete er die Band Le Stelle und gemeinsam brachten Sie das Album Le ultime parole di Brandimonte heraus. Kurz darauf folgten auch filmische Arbeiten, darunter Satellite im Jahr 1968, mit denen er großen Zuspruch erntete. Was seine künstlerische Praxis betrifft, fühlt er sich insbesondere vom Siebdruck inspiriert, da dieser es ihm ermöglichte, Themen erneut und eingehender zu behandeln. Die Arbeiten, mit denen er sich in dieser Zeit beschäftigte, wurden auf der Biennale von Venedig im Jahr 1984 gezeigt. Diese späteren Arbeiten waren zunehmend politisch und spiegelten Ereignisse wie den Vietnamkrieg und die weit verbreiteten sozialen Unruhen sowohl in Form von Filmen als auch Fotografien wider.

Zu den Höhepunkten in Schifanos Filmografie zählen u. a.:

– Schifano (16 mm, schwarzweiß, stumm, 1 min.) (1967);
– Voce della foresta di plastica (16 mm) (1967);
– Satellite (35 mm, schwarzweiß und Farbe, 82 min) (1968);
– Umano non umano (35 mm und 16 mm, Farbe, 95 min – Produktion: Mount Street Film) (1969);
– Trapianto, consunzione, morte di Franco Brocani (35 mm und 16 mm, Farbe und schwarzweiß, 120 min) (1969);
– Paesaggi (Super-8, Farbe) (1970);
– Eröffnungssequenz für La Magnifica Ossessione (Video, Farbe, 2 min – Produktion: Rai) (1985);
– Absolut Vodka (Video, Farbe, 20 min, mit Roberto Lucca Taroni) (1994).

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