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William CROZIER


(1930 - 2011)

William Crozier wurde 1930 in Glasgow geboren. Von 1949 bis 1953 studierte er an der Glasgow School of Art. Danach verbrachte er eine gewisse Zeit in Paris und Dublin, bevor er sich schließlich in London niederließ, wo er mit seiner Karriere durchstartete. In der englischen Hauptstadt entwickelte er sowohl seinen Stil als auch sein Renommee weiter. Er stellte im Institute of Contemporary Arts, in den Drian Galleries und der Arthur Tooth & Sons Gallery aus, mit denen er dann auch langfristige Beziehungen aufbaute. Einen Teil seiner Laufbahn widmete Crozier auch der Lehre an der Bath Academy of Art, der Central School of Art and Design in London, der Studio School in New York und schließlich an der Winchester School of Art.
Während London in den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts den Blick nach New York richtete, suchte Crozier – ein stolzer Bürger und Vertreter Europas – auf dem alten Kontinent nach Inspiration. Was seine Begeisterung für die europäischen Einflüsse betrifft, so war die Existenzphilosophie der Nachkriegszeit ein entscheidender Faktor. Das Jahr 1963 verbrachte er mit dem irischen Dichter Anthony Cronin in Spanien, wo er seine ersten Mittelmeerlandschaften schuf. Spätere Reisen nach Auschwitz und Bergen-Belsen fanden in Skelettgemälden ihren Niederschlag, die von ihrer Thematik und ihren Motiven her Parallelen zum deutschen Neoexpressionismus aufweisen. Als er in dieser Phase nach Cork umzog, bedeutete das einen Schub für seine Kreativität und Produktivität.
Durch die Aufgabe seiner Lehrtätigkeit in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts erhielt Crozier neue Motivation, Freiheit und Zuversicht, was in seinem Werk augenfällig wird. Ebenso war die visuelle Stimulation durch seine Ateliers in West Cork (Irland) und in Hampshire (England) ein wichtiger Faktor.
Über seine gesamte Laufbahn hinweg malte Crozier hauptsächlich Landschaften und Stillleben, wobei sich seine Herangehensweise an diese Genres mit seinem Wissen und seiner Gemütslage weiterentwickelte. Mit den lebendigen Farben, kühnen Darstellungen und kraftvollen Pinselstrichen, mit denen jedem Bild eine abstrakte Qualität verliehen wird, gibt es allerdings auch Konstanten in seinem Gesamtwerk. Insgesamt ist in seinen emotionsgeladenen Werken ein unterschwelliger Romantizismus vorhanden. Außerdem wird sein Werk zum Teil durch sein Verständnis der Linienführung und des Momentums geprägt.
Über das Leben des Künstlers wurden Filme gedreht und Bücher geschrieben, wie etwa William Crozier von Gordon Smith für Scottish TV (1970) und The Truth About a Painter unter der Regie von Cian Ó hÉigertaigh für RTÉ (1993). Wichtige Publikationen sind William Crozier mit Essays von S. B. Kennedy und Phillip Vann von 2007 sowie William Crozier Early Work von 2010.
Anerkennung erhielt Crozier auch in Form von Preisen. 1958 bekam er in Mailand den Premio Lissone und 1994 in Dublin die Oireachtas Gold Medal for Painting.
Auch zwei große Retrospektiven sind zu erwähnen: Eine davon wurde 1991 von der Crawford Art Gallery in Cork und der Royal Hibernian Academy kuratiert, eine weitere wurde anlässlich seines 75. Geburtstags 2005 in Cork (der damaligen europäischen Kulturhauptstadt) organisiert.
2011 verstarb Crozier zu Hause in West Cork.

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