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Equilibrium

Equilibrium © EP 2021

Rumänien, 2000

Holz, 98 x 163 cm

graviert mit Vers aus dem 17. Jahrhundert an jedem Ende; Inschrift: „R” in Grün im oberen Bereich eingraviert, „A” in Grün im unteren Bereich eingraviert

Spende


Oft aufgrund des kulturellen Ursprungs und des gewählten Mediums mit Constantin Brancusi verglichen, prägte Ovidiu Maitec die Bildhauerei des 20. Jahrhunderts mit seinem eigenen unverwechselbaren Stil. Dieser ist teilweise darauf zurückzuführen, dass er einer der wenigen Künstler war, denen es in der Zeit des Kommunismus trotz geografischer und politischer Trennungen erlaubt war, durch Europa zu reisen. Er studierte am Institut der schönen Künste „Nicolae Grigorescu“ in Bukarest (1945–1950). Kurz nach seinem Abschluss wurde er zum Mitbegründer der Gewerkschaft der bildenden Künste in Rumänien (1950). Maitecs Bildhauerei ist von Anfang an mit politischen Kommentaren durchsetzt, und seine frühen Werke waren dem Einfluss des sozialistischen Realismus ausgesetzt. Die 1960er-Jahre kennzeichneten einen Wandel hin zu abstrakten Holzschnitzereien, konkret mit dem Übergangswerk „The Wall“, dessen Titel auch wieder starke politische Neigungen veranschaulicht. Wenngleich zeitlos modern, so besitzt Maitecs Kunst eine offensichtlich konstruierte Qualität, funktionelles Potenzial. Die Holzstücke sägte er sauber aus, schnitzte dann daraus aerodynamische Komponenten, um eine Struktur zu bilden, die in der Lage zu sein scheint, Wind und anderen Naturkräften zu widerstehen. Das Gefühl von konstruierter Dauerhaftigkeit ergänzt die Symbolik von Balance und Gleichgewicht, die Maitec unermüdlich variierte. Equilibrium verkörpert den Gipfel seiner Forschung mit Langlebigkeit, Symmetrie und Proportionalität, die aus einem Werk hervorgehen, das sich so liest wie ein politisches Statement.