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Seraphita

Seraphita © EP 2021

Portugal, 1989

Bronze und Holzsockel, 43 x 92 cm

Vom portugiesischen Staatssekretär für Kultur gespendet


Der Ruf der Kunst war für Rui Sanches so stark, dass er im sechsten Semester sein Medizinstudium aufgab, um sich dem Ar.Co – Centro de Arte e Comunicação Visual anzuschließen. Seine Ausbildung dort wurde leider von den unruhigen Nachkriegszeiten unterbrochen, sodass er anderenorts Ausbildung und Inspiration suchen musste, konkret in London am Golsmiths’ College (1977–1980) und dann an der Yale University (1980–1982). Diese internationalen Erfahrungen kamen seiner wissbegierigen Praxis zugute. Er stand in direktem Kontakt mit den Veränderungen und Entwicklungen des Modernismus, als diese auftraten. Diese grundlegenden Fragen der Zeit sind heute immer noch in der Kunst von Sanches zu erkennen. Sein Werk lässt sich offensichtlich nicht leicht kategorisieren. Von Wandskulpturen bis hin zu Installationen aus vielen unterschiedlichen Materialien versuchte der portugiesische Künstler kontinuierlich, die etablierten Grenzen zu verschieben. In Seraphita sind abstrakte – auf einem Orpheus von Sanches aus dem gleichen Jahr beruhende – Figuren zu sehen, ausgestattet mit einer Stange, die sich spiegelbildlich in Konfrontationsstellung gegenüberstehen. Es wird nicht deutlich, ob es sich um die Szene eines Kampf oder eines Tanzes handelt, aber die Symmetrie erzeugt, trotz des trennenden Abstands, eine unsichtbare Brücke zwischen den Figuren.